Der Til Schweiger ist ja wirklich ein ganz Fleißiger. Dreht Filme, spielt in anderen Produktionen mit, und sitzt auch noch in der Jury einer Castingshow. Letztere floppte allerdings bitter und völlig zurecht.
Vor zwei Jahren landete Schweiger mit „Keinohrhasen“ einen Kinohit. Überraschend, unglaublich witzig, aber auch sehr romantisch, und dazu noch ein wunderbarer Soundtrack. Bald stand fest: Die Geschichte geht weiter.
Nun ist „Zweiohrküken“ im Kino. Und enttäuscht auf ganzer Linie.
Ludo (Til Schweiger) und Anna (Nora Tschirner) sind noch immer ein Paar, aber nicht so wirklich glücklich. Er ist stinkefaul, sie keift nur rum. Dann kehrt Sexbombe Marie (Edita Malovcic) zurück in Ludos Leben, was Anna eifersüchtig macht. Und Ralf (ken Duken) zieht vorübergehend ein. Er war mal mit Anna zusammen und soll gut bestückt sein. Das macht Ludo eifersüchtig.
Hatte „Keinohrhasen“ noch echten Witz und vor allem eine Geschichte, besteht „Zweiohrküken“ größtenteils aus Beziehungsgesprächen, in die immer mal wieder ein mehr oder weniger platter Gag eingebaut ist. Was Ludo eigentlich macht, ist unklar. Vom Kindergartenjob sollte er jedenfalls nicht leben können. Die Story ist völlig auf das Paar fixiert, was auf die Dauer langweilt.
Mit von der Partie ist allerdings auch wieder Moritz (Matthias Schweighöfer). Zu ihm ist den Autoren jedoch noch weniger eingefallen als eine platte, öde Wie-spreche-ich-Tussen-an-Geschichte eingefallen, die irgendwie so nebenher verläuft.
Das Problem: Schweiger scheint seine Filmfiguren zu verraten. Alle sind sie unsympathisch geworden. Die ätzende, keifende Anna. Der prollige, faule, nervige und tussenfixierte Ludo. Beide zoffen sich nur, so dass es völlig unlogisch erscheint, warum sie überhaupt noch zusammen sind und später rumheulen. Und das bis zum Ende. Nach diesen Streitereien wirkt insbesondere das Ende plump, aufgesetzt romantisch und einfach dämlich.
Außerdem ist der Film ziemlich mit Musik überfrachtet, stellenweise ist sie auch so laut, dass man nur mit Mühe die Dialoge verfolgen kann.
Die Machart ist die gleiche wie beim ersten Film, doch diese Fortsetzung fällt im Niveau sehr steil bergab, sie ist fast schon ärgerlich, auf jeden Fall eine riesige Enttäuschung.
Kein Wunder, dass Til Schweiger der Presse den ilm vorab nicht zeigen wollte. Im Film rast Ludo in einer Szene mit seinem Auto durch einen Zeitungsstand. Dessen Hauptschlagzeile: die 40 nervigsten Kritiker.
Blöde Arroganz.
3/10
Schreibe einen Kommentar