Gestern erklärte die „Bild“ das Schottwichteln für total out. Die haben ja überhaupt keinen blassen Schimmer, denn wir hatten gestern mit genau diesem Schrottwichteln unglaublich viel Spaß.
Bisher kannten ich nur Weihnachtsfeiern, die wir in irgendwelchen Gaststätten gefeiert haben. Das war diesmal anders. Wir trafen uns bei einer unserer Kolleginnen, die einen großen Raum hat. Jeder brachte etwas zu essen mit, etwas zu trinken, einen Dekorationsgegenstand unseres Herzens und – natürlich – das Schrottwichtelgeschenk.
Mein Geschenk: eine DVD mit einem Balaton-Nostalgie-Film aus den 60er-Jahren. Ein Meisterwerk. Ich hatte es von meiner Ungarn-Reise an den Balaton mitgebracht.
Schrottwichteln funktioniert so: Jeder bringt etwas mit, was er schon immer loswerden wollte. Je schrecklicher, umso besser. Hübsch eingepackt sollte es sein. Alle Geschenke liegen auf dem Tisch. Dann wird gewürfelt. Und wer eine 6 würfelt, darf sich etwas aussuchen. Dann wird auspackt. Jeder einzeln. Und die Würfelei geht weiter, für eine vorher festgelegte Zeit. Bei uns waren es 20 Minuten. Wer eine 6 würfelt, muss sein Geschenk mit dem eines anderen tauschen.
Ich packte zunächst ein Tellerchen mit Pfeffer- und Salzstreuer aus. Lustigerweise habe ich vor einem oder zwei Jahren so was ähnliches schon mal bekommen. Weitere schreckliche Geschenke: acht Weinbecher, Kerzen, eine schlimme Stefan-Remmler-CD, seltsame Holzdingsbumsdinger, eine Glasmaus, ein Staubwedel, ein Uli-Stein-Buch, ein beleuchtetes kitschiges Venedigbild – und so weiter.
Klar, ich wollte meine Streuer wieder loswerden – und konnte mich am Ende als absoluter Gewinner bezeichnen. Ich habe nun ein dickes Comicbuch von Uli Stein. Sehr schön, gerade wenn man es gegen eine Trash-DVD eintauschen konnte.
Dass eine Party Spaß macht, merkt man daran, wann sie zu Ende ist. Um 1.30 Uhr war Schluss. Nicht schlecht für eine Weihnachtsfeier unter Kollegen.
Schreibe einen Kommentar