Vorlesen ist eine Kunst. Und Kunst muss man ja nicht immer verstehen.
Es ist doch zum Beispiel so: Immer mehr Höbrücher werden von den Autoren selbst gelesen. Und genau das sind meist die schlechteren Hörbücher (Ausnahmen gibt es natürlich immer). Denn aus irgendeinem Grund können viele Autoren ihre eigenen erke nicht besonders gut vorlesen. Die Betonung ist mies oder sie leiern ihren Riemen einfach so runter.
Heute besuchten wir in Potsdam einen Leseabend der „Chaussee der Enthusiasten“. Vier Männer, die sonst in Berlin auftreten, lasen aus ihren selbst geschriebenen Geschichten vor. Und eigentlich hatten diese Geschichten sehr viel Potenzial. Beziehungsprobleme. Alltagsgeschichten und Beobachtungen.
Nur: Wenn diese Dinge monoton runtergeleiert werden, verlieren sie ihren Reiz. Dann ist die lustigste Geschichte leider nicht mehr lustig. Und genau das ist heute auf der Enthusisatenchaussee passiert.
Da sieht man dann Männern dabei zu, wie sie sichüber irgendwelche Facebook-Profile unterhalten, und es ist einfach nicht lustig. Sondern bizarr. Und dann kommt einer nach dem anderen, und leiert seinen Kram daher. Dabei macht so ein bisschen Betonung in den Texten schon viel aus.
Aber vielleicht ist das ja auch die Kunst. Das Monotone. Habe ich ja schon einmal erlebt, bei den Berliner Surfpoeten. Und vielleicht ist es ja total in, seine Sachen so vorlesetechnisch zu verhunzen. Ich jedenfalls versuche, meine Texte besser rüberzubringen.
So war die Chaussee der Enthusiasten eher eine Sackgasse der Freaks. Aber soll ja in der Hauptstadt ganz gut ankommen.
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