Als Michael Jackson vor vier Monaten starb, ging eines der größten Musikgenies für immer. Gleichzeitig endeten die Vorbereitungen für seine 50 Comeback-Konzerte abrupt. Ab Juli wollte Jackson in London noch mal eine grandiose Show abliefern.
Nun bleibt nur noch ein Film davon übrig. „Michael Jackson’s This Is It“ zeigt ausführlich die Proben zu dem ursprünglich geplanten Konzertspektakel. Und die Bilder lassen erahnen: Es wäre atemberaubend geworden. Es wäre eine großartige Show geworden. Es wäre ein starkes Comeback geworden.
Aber es sollte eben nicht sein. Jackson starb wohl an einer Überdosis Tabletten.
Die Dokumentation von Kenny Ortega ist stark und schwach zugleich.
Stark vor allem wegen Michael Jackson selbst: Fast jeder seiner Songs ist unvergesslich, hat sich ins Hirn eingebrannt. Ein paar Takte reichen, und jeder weiß, welcher Song kommt. Faszinierend auch der Aufwand, der betrieben wurde. Bühnenshow, Backgroundmusiker, Videofilme, Pyroeffekte und vieles mehr. Der Wahnsinn.
Schwach ist der Film, weil Jackson ihn weiterhin unnahbar macht. Wir sehen den Musiker auf der Bühne, beobachten ihn beim Proben, kommen ihm aber nicht nah. Sein Gemütszustand ist unklar. Zumindest macht die Doku den Eindruck, Jackson ging es durchweg blendend, auch wenn er sehr mager geworden war. Es gibt nur zwei Szenen, in denen durchscheint, wie fertig er wohl wirklich war.
Die Doku wäre noch interessanter geworden, wenn die Probenmitschnitte einen Rahmen gebildet hätten um eine Reihe von Interviews oder sonstigem Archivmaterial. So hätte sich vielleicht um umfassenderes Bild ergeben.
„This Is It“ ist faszinierend, aber er lässt dennoch Fragen offen. Wobei unklar ist, ob das am Schnitt der Doku liegt oder daran, dass niemand ganu wusste, wie es dem 50-Jährigen wirklich ging.
7/10
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