Also, irgendwie ist dieser Brüno ein ziemlich blödes, ganz schön dummes Arschloch.
Ja, das klingt hart. Ist aber so. Brüno ist auch nicht besonders lustig. Vielmehr ist er ein ganz schön armes Würstchen.
Das ist auch das Problem des Films. Brüno ist doof, vulgär, eklig. Ein Mann zum Fremdschämen.
2006 sorgte Sacha Baron Cohen als „Borat“ für Furore. Als Reporter aus Kasachstan reiste er in die USA, um den Amis einen Spiegel vors Gesicht zu halten. Wem Cohen allerdings mit „Brüno“ irgendwas vor die Nase halten will, bleibt offen.
Okay, man kann sagen, zunächst hält Brüno mal seinen schwingenden Schniedel in die Kamera und bläst dem imaginären Milli (von Milli Vanilli) einen. Lustig ist das nicht. Aber wen will er warum provozieren? Mit Plattheiten erreicht man sowieso nichts.
Brüno verliert nach einem Eklat bei einer Modenschau seinen Job beim österreichischen Fernsehen. Er beschließt, in den USA ein Star zu werden. Was sehr viel schwer ist, als gedacht.
Nie ist klar, welche Szenen des Films eigentlich gestellt sind und welche nicht. Der Verdacht legt jedoch nahe, dass die wenigsten Szenen realistisch sind. Und das ist dem Film auch anzumerken. Es kommt nichts rüber. Nichts lustiges jedenfalls.
Nur wenige Momente ragen heraus: Als Brüno das Publikum einer US-Talkshow gegen sich aufbringt, weil er in Afrika als Homo-Single ein schwarzes Baby gegen einen MP3-Player getauscht hat, dann ist das amüsant.
Das war es dann aber auch schon.
Zweifelhaft ist auch die deutsche Version von „Brüno“. Warum er hochdeutsch spricht und in Gesprächen mit seinem Begleiter Lutz (Gustaf Hammarsten) plötzlich ins Österreichische abgleitet, ist ebenso unklar, wie die Tatsache, dass die Ösi-Sprache (stellenweise falsch) untertitelt wird, obwohl die meistens verständlich ist, aber englische Schriftstücke ohne Untertitel bleiben.
Es wäre sowieso sinnvoller gewesen, die Realszenen (wenn es denn überhaupt welche gibt) im Original zu belassen, wie auch schon bei „Borat“.
Lustiger würde das Film allerdings ganz sicher nicht machen.
3/10
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