Überall, wo der Lärm die Leute nervt, protestieren sie. Wird eine neue Straße gebaut, wird gleich eine Bürgerinitiative dagegen gegründet. Ist der Bau eines neuen Flughafens geplant, gehen die Leute auf die Barrikaden. Umso mehr verwundert es mich, dass sich niemand von denen aufregt, der an einer Bahnstrecke wohnt. Wie in Oranienburg zum Beispiel.
Wer denkt, dass der Bahnverkehr in der Nacht, wenn die letzte S-Bahn unterwegs war, ruht, der irrt. Der irrt sogar gewaltig. Alle zehn Minuten donnern schwere Güterzüge durch Oranienburg. Sie sind nicht nur laut, sondern lassen auch die Erde beben. Selbst bei mir, der nicht mal direkt am Bahndamm wohnt, sondern nur noch in leichter Hörweite davon.
Wie dröhnend müssen die Geräusche an der Stralsunder Straße sein – oder in Borgsdorf, entlang der Bahnstrecke. Oder noch schlimmer: in Berlin-Blankenburg, wo Bahnfahrer den Leuten dort fast in die Wohnung schauen können. Hat da jemand protestiert, als vor drei Jahren die Fernbahn dorthin umgeleitet wurde? Ich habe davon jedenfalls nichts mitbekommen. Von einer ruhigen Wohngegend kann da jedenfalls nicht die Rede sein.
Ich kann da noch von Glück reden, nicht direkt nebenan von der Bahn zu wohnen – auch wenn die Gläser jede Nacht vibrieren…
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