MI 28.01.2009 | 19.00 Uhr | FAB
Warum ein Moderator lächelt, wenn ihm sein Geschäftsführer während der laufenden Sendung mitteilt, dass die Insolvenz angemeldet werden muss – das bleibt wohl ein ewiges Geheimnis.
Der geschäftsführende Gesellschafter Mike Meier Hormann musste am Mittwoch in „Hallo Berlin aktuell“ die Insolvenz des Fernsehens aus Berlin verkünden. Und das in einem erstaunlich plauderhaften, 27-minütigen Gespräch. Als ob Gast und Moderator ein internes Gespräch führen würden, wie auch Stefan Niggemeier im FAZ-Fernsehblog anmerkte: Wo man noch Schulden hätte. Wo der Chef selbst Geld reingeschossen hat. Und so weiter.
FAB, in diesem Jahr immerhin 20 Jahre auf Sendung, sei zwar gut aufgestellt, aber der Umzug in das neue Medienhaus in Berlin drohe ihm das Genick zu brechen. Der Berliner Lokalsender setzt sein Programm erst mal fort.
Aber: Wen interessiert das? Sicherlich versucht FAB seriös daher zu kommen. Astro und Sex finden nicht statt. Call-in-Quizshows waren auch nur vorübergehend im Programm (auch wenn Meier Hormann sagt, das habe es im FAB nie gegeben). Dennoch hat sich eigentlich nie wirklich jemand für den Sender interessiert. Das wirklich spannende Format fehlt. Ein hübsches Logo sowieso. Gegen die „Abendschau“ des rbb kommt FAB nicht an. Die Suche nach einem interessanten Format schlug bisher immer fehl. Lokalfernsehen für die Metropole – aber in Wirklichkeit Provinzfernsehen.
Unvergesslich übrigens die Zeit Anfang der 90er, als FAB als Programmunterbrecher für das damalige RTLplus in Berlin bekannt war. Während dort „Elf99“, lief konnten die Berliner nur das Rumpelprogramm von FAB empfangen.
Ein Aus ist FAB nicht zu wünschen. Einerseits. Ein ansprechenderes Programm aber doch.
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