Der Monster-Dreh (2): Nenn mich Batman!

(1) -> 18.5.2008

Sonntag, 13.30 Uhr, Berlin-Kreuzberg, Sportklause. Als ich am Drehort zum „Monster“-Dreh von Radiopilot ankomme, ist noch nicht viel los. Fast alle Statisten stehen auf dem Gehweg vor der Kneipe und warten. Ich frage einige, seit wann sie schon da sind: „Seit 11 Uhr.“ Und ist schon was passiert? „Nein.“ Gut, dass ich erst jetzt da bin. Ich gehe rein, um mir den Ort des Geschehens anzusehen. Die Räumlichkeiten machen nicht den Eindruck, als sei hier täglicher Betrieb. Die „Sportklause“ heißt wohl inoffiziell inzwischen anders und ist eine Art Studentenclub. Oder so. Drinnen wuseln das Team herum und stellt alles so hin, wie es soll.
Einige sind schon verkleidet. Als Pommestüte, als Torte, als Teletubbie, als Superman, als Krankenschwester, Schneemann, Hase und vieles mehr. Ich werde Batman sein, muss mich jedoch nicht gleich umziehen. Bin sowieso noch nicht dran. Und ich habe es noch gut getroffen: Ein typ, muss in Frauenunterwäsche zur Party. Wobei er sich das auch leisten kann.
Einige Einzeldrehs mit einigen Statisten werde gemacht. Die Geschichte im „Monster“-Video: Radiopilot feiert mit Freunden eine Kostümparty. Für den Dreh gehört dazu eine Massenszene, in der die Band in der Mitte spielt – die wird aber erst am Abend gedreht.
Für die, die gerade nicht dran sind, heißt es: warten. Und warten. Glücklicherweise ist man damit ja nicht allein, so dass man sich erstens mit den anderen unterhalten kann und zweitens: Auf dem Monitor kann man den Dreh live verfolgen.
Mittag. Vor der Kneipe steht ein Wagen mit dem Catering. Es gibt allerlei Warmes, ganz leckeres Zeug. Sogar der Grieß ist warm. Lecker. Aber: Zwischendurch scheint es nicht so richtig was zu geben, auch das Abendbrot ist eher dürftig. Für den nächsten Dreh sollte da nachbessert werden.
16 Uhr. Ich soll mich umziehen. Beim Batman-Kostüm wartet auf mich. Heute zusätzlich mit schwarzem T-Shirt. Größe M. Sonst trage ich 2 bis 3 Nummer größer. Passt nicht, sitzt aber. Auch an der Maske haben sie rumgeschnitten, so dass sie jetzt batmanmäßiger aussieht.
17.30 Uhr. Wieder warten. Inzwischen drehte die Band eine gemeinsame Szene auf dem Sofa, die am Monitor recht lustig aussieht. Details dann im Video.
18 Uhr. Die Statistencrew wird in den Innenhof gebeten – Tanzzeit. Wir werden in eine Formation gestellt und müssen diverse Tanzschritte in diversen Abfolgen lernen. Das klappt ganz gut. Zumindest bei den anderen. Und ich werde befreit, denn nun bin ich dran beim Dreh.
Meine Aufgabe: Ich gehe zum Kühlschrank. Drin sitzt der Schneemann. Ich gucke blöd in die Kamera, dann wieder in den Kühlschrank und bekomme ein Bier gereicht. Dann gehe ich wieder weg. Wir brauchen 4 Takes. Das geht ja noch.
Wenig später, 2. Auftritt: Mit Superman(in) muss ich in eine Kammer und dann nacheinander raus durch den Flur „fliegen“, auf die Kamera zu. 3 Takes und das Ding war im Kasten.
3. Auftritt. Lukas wird mit dem Fahrrad durch den Flur geschoben, alle Statisten stehen am Rand. Gefreezt. Also in einer Bewegung verharrt. Aber ich denke, in dem take bin ich nicht im Bild.
Zwischendurch: warten. Und die Dreharbeiten beobachten. Und quatschen. Und warten. Warten. Warten ist bei so einem Dreh die Hauptsache, das wurde mir schon vorher angekündigt.
Ungefähr 21 Uhr. Mich hat eine unfassbare Müdigkeit überkommen. Und eine leichte Migräne auch. Heißt: eine Mischung aus leichtem Kopfschmerz und Übelkeit. Inzwischen hat der Aufbau für die Massentanzszene im großen Hauptraum begonnen. Der Disconebel, der reingepumpt wird, schlägt mir aufs Gemüt. Ich lege mich auf eine Couch und döse. Einmal habe ich, glaube ich, auch ein wenig geschlafen. An der großen Tanzszene bin ich zunächst nicht beteiligt. Ich gehe immer mal wieder an den Rand und beobachte das Treiben. Inzwischen wird „Moster“ zum gefühlten 86. Mal gespielt. Vielleicht ist das untertrieben, denn es lief auch beim Einzeldreh in der Dauerschleife.
23.30 Uhr. Ich bekomme meine Müdigkeit und den Rest nicht in Griff. Zu wenig geschlafen. Ärgerlich. Aber weg kann ich auch noch nicht. Denn es folgt noch mein wirklich großer Auftritt. Und der – ja, der wird mich wirklich vorübergehend wieder wach machen.
Wieder die Tanzszene. Batman fliegt auf einem Brett auf Rädern in die Szene. Ich lege mich bäuchlings auf das Ding. Beine hoch, Arme zur Seite. Ich werde angeschoben und rolle dann durchs Bild. Ich kann fliegen!! Und ich bin gespannt, wie das aussieht. Die Szene muss einfach in den Film, denn sonst wäre ja die Mühe umsonst gewesen!
23.50 Uhr. Drehschluss. Zumindest für mich. Ich fahre nach Hause, erlebe eine der schlimmsten Autofahrten. Müde 45 Minuten nach Hause.
Für die anderen war erst um 3 Uhr Drehschluss, wie ich im Nachhinein erfahren habe.
Ich bin gespannt, was dabei rausgekommen ist. Was wir so gesehen haben, sah aber recht gut aus. Bleibt zu hoffen, dass ich nicht rausgeschnitten werde und das ding wirklich mal irgendwo zu sehen ist.
Ganz am Ende noch: Respekt an alle, die besser durchgehalten haben als ich, und die das auch voller Elan und Freude voll durchgezogen haben. Aber ich hatte ja auch Spaß. Und hätte noch mehr Spaß gehabt, wenn ich mehr geschlafen hätte. Das nächste mal dann.
Wir sehen uns im Video!!


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Kommentare

3 Antworten zu „Der Monster-Dreh (2): Nenn mich Batman!“

  1. Flo

    Haha, danke noch einmal für die große Hilfe! Ich hoffe auch, dass deine Flugszene drin bleibt. Hoffentlich werd ich auch nicht rausgeschnitten 🙂

  2. RT

    Mit letzterem ist wohl nicht zu rechnen. 🙂

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