Seit dem 1. November läuft im Lilienthalhaus in Oranienburg das Filmfestival „ueber morgen“. Etwa 6 Wochen sind diverse Dokumentationen rund um gesellschaftliche Entwicklungen zu sehen. Heute Abend lief beispielsweise der Film „Jesus Camp“, über fundamentale Christen in den USA, die die Kinder vereinnahmen wollen.
Doch irgendwie liegt das Filmfestival in Oranienburg im Dornröschenschlaf. Organisiert wird es u.a. vom Seniorenbüro, obwohl das Festival sich nicht nur an Senioren richtet. Was durchaus zu Irritationen führt. Es findet nicht gerade im Zentrum der Stadt statt, sondern versteckt in Eden, kurz vor der Ortsgrenze. Das Lilienthalhaus selbst ist nicht oder nur schlecht ausgeschildert (ich habe jedenfalls nichts gesehen). Am Haus selbst hängt eine unbeleuchtete Tafel mit dem Schriftzug „Lilienthalhaus“. Am Abend, im Dunkeln nicht zu sehen. Über eine rumplige Treppe gelangt man in einen dunklen Flur. Erst dann steht man in dem großen Raum, der zum Kinosaal umfunktioniert ist.
Macht alles keinen schönen Eindruck. Viele Gäste scheinen die Veranstalter auch nicht zu erwarten: Mehr als 20 Stühle stehen nicht in dem Raum. Mit der Organisation kommen jedoch auch nicht mehr.
Dabei wäre das Festival eine gute Gelegenheit für Schulklassen, sich mit gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Oder überhaupt für alle Altersgruppen. Vielleicht sollte das Festival ein wenig ins Zentrum gerückt – oder noch besser beworben werden. „ueber morgen“ hätte das jedenfalls verdient.
Auf der Suche nach dem Uebermorgen
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Eine Antwort zu „Auf der Suche nach dem Uebermorgen“
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[…] Als jemand, der für die Zeitung schreibt, ist man im Grunde genommen niemals privat. In den seltensten Fällen. Egal, wo man ist, egal, was man erlebt: Immer hat man im Hinterkopf, ob da jetzt was für den Job abfallen könnte. Und wenn nicht für den Job, dann für diesen Blog. Als ich mir kürzlich beim Filmfestival “ueber morgen” den Film “Jesus Camp” ansah, stand ich danach noch in einer kleinen Runde u.a mit Herrn Plentz. Mittendrin fragte er mich, ob ich beruflich hier sei. Nein, antwortete ich, ich sei ganz privat da. Richtig: Ganz privat hatte ich mich entschlossen, mir den Film anzusehen. Doch aus “privat” kann schnell doch wieder “beruflich” werden. Denn heute ergab es sich, dass ich etwas über den Film “Jesus Camp” schreiben werde. Und falls mich jemand fragt, warum ich damals gesagt habe, ich sei privat dort, kann ich nur sagen: Ich war auch privat im Lilienthalhaus. Aber oft schöpft man aus dem Privaten auch für das Berufliche. Gelogen habe ich jedenfalls nicht… […]
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