Der Kabarettist ist durchgebrannt

Gerald Wolf in „Tiefster Provinz“

MAZ Oranienburg, 20.8.2007

KREMMEN
Das Kabarettprogramm von Gerald Wolf am Sonnabendabend in der „Tiefsten Provinz“ in Kremmen begann ungewöhnlich. Er war nicht auffindbar. Theaterchef Andreas Dalibor: „Er ist weg. Durchgebrannt. Zum Glück hat er noch nicht die Gage bekommen.“ Als aber ganz deutlich die Toilettenspülung zu hören war, wussten alle, wo sich Wolf aufhielt. Der erste Szenenapplaus.
Gerald Wolf gastierte in der fast ausverkauften „Tiefsten Provinz“ mit seinem Programm „Fabula Rasa“. „Selten habe ich so sehr vor einem Auftritt gezittert“, so der Berliner Kabarettist. „Vor sechs Wochen habe ich mir den Fuß gebrochen – und ein Kabarettist, der nicht auftreten kann, ist ganz schlecht.“ Der zweite Lacher für Gerald Wolf.
Im Verlauf seines Programms sprach er über den Sommer 2007: Alice Schwarzer, die Werbung für die „Bild“-Zeitung machte. Wolf: „Keine Volksverdummung ohne Frauen.“ Die Tour de France: „Jeden Tag nur positive Nachrichten.“ Knut, das „kleene Knuddeltierchen“. Aus dem Jenseits kehrte Erich Honecker zurück – als Märchenerzähler. Zur politischen Lage in Berlin meinte Wolf: „Die Deutschen jammern zu viel. Die Einzigen, die das dürfen, sind die Leute von der Berliner CDU mit dem Spitzenkandidaten Friedbert Pflüger.“
Auch wenn Wolf sein Programm ziemlich herunterspulte, seine Plaudereien weniger spontan und stattdessen sehr einstudiert wirkten: Das Publikum schenkte ihm am Ende einen Applaus. Gerald Wolf bedankte sich: „Man findet hier in Kremmen ganz tolle Bedingungen.“


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert