Bahnbekanntschaften (22): RE 5 heute von Gleis 7, 6 oder 8. Oder doch 7.

Neues vom Berliner Hauptbahnhof. Es war ein heißer Tag in Berlin. Verdammt heiß. Da kann es schon mal ein paar Aussetzer geben.
Bahnsteig 7. Der RE 5 nach Stralsund ist für 17.41 Uhr angekündigt.
Ansage: Wegen eines Triebwerksschadens kommt der Zug etwa 45 Minuten später.
Na toll. Wir beschließen, zur S-Bahn hoch zu gehen. Mist. Grooßer Umweg. Aber dann sehe ich, dass nur wenige Minuten später ein Intercity angekündigt ist, mit dem wir zumindest bis Gesundbrunnen kommen, um da in die S-Bahn umzusteigen. Also doch warten.
Ansage: Der RE 5 nach Stralsund fährt heute von Gleis 6. Bahnsteig nebenan.
Ah ja. Und fährt er da doch pünktlich? Oder eben vorhin erwähnte 45 Minuten später. Schließlich steht auf Gleis 6 noch ein anderer Zug. Aber der RE 5 nach Stralsund ist da seltsamerweise schon auf den Anzeigetafeln vermerkt. Während Dutzende Reisende ihre Taschen und Koffer per Rolltreppen zum anderen Bahnsteig wuchten, warten wir tapfer weiter.
Ansage: Der RE 5 nach Stralsund fährt heute von Gleis 8.
Das ist unser Bahnsteig. Jetzt wird es konfus. Der RE 5 fährt also nicht von Gleis 7, auch nicht von Gleis 6, sondern von Gleis 8? Und das eventuell 45 Minuten später? Wie auch immer: Die meisten Reisenden sind inwzsichen auf dem anderen (wohl falschen) Bahnsteig. Auf dem inzwischen auch kein Zug mehr nach Stralsund, sondern irgendwo anders hin angekündigt ist.
Nur Sekunden nach der letzten Ansage fährt unser Zug ein. Der RE 5! Auf Gleis 7!! Pünktlich!!!
Drei Ansagen, drei Falschmeldungen.
Da scheint jemand wie wild irgendwelche Knöpfe gedrückt zu haben. Der Zugführer wird jedenfalls kein Gleismemory gespielt haben. Und der Triebwerksschaden war entweder keiner, oder nur ein kurzer Huster des Lokführers.
Was war geschehen? Hitzeschaden? Kleiner gehässiger Lokführerstreik, um die Bahnkunden zu iritieren? Die jedenfalls (wir nicht, wir haben ja brav gewartet) haben eine schöne sportliche Einlage erlebt und rannten nun wieder schwitzend und hechelnd in ihren Zug.
Fehlte eigentlich nur Frank Elstner und die versteckte Kamera. Begrüßungsapplaus hätte er jedoch nicht bekommen.


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