Nun ja, bei einer Beratung wegen der Zwischenprüfungen, die man noch nicht absolvieren kann, geht es ja letztlich nur darum, das Ganze noch ein wenig hinaus zu zögern und eine Unterschrift eines Dozenten zu bekommen. Einige der Dozenten scheinen aber auch gar kein Interesse zu haben, wirklich zu beraten.
Ich hatte diese Woche an der FU zweimal die Ehre. Beide Male bekam ich, was ich brauchte – und trotzdem gab es Unterschiede.
In der Germanistikberatung wollte die Dozentin einiges wissen, wir haben uns gut unterhalten, sie gab mir einige Tipps.
Ganz anders heute bei der Beratung in der Publizistik. Der Herr Doktor kam zunächst mal zehn Minuten nach Beginn seiner Sprechstunde. Die studis davor wurden schon langsam unruhig – ob er denn heute nicht mehr käme.
Und er war voll im Stress, hatte außerdem seine Brille vergessen. Und dass die unverschämten Studenten wegen der Beratung zu ihm kommen – das scheint ihn auch voll zu nerven. Demnächst werde er seine Sprechstunden auf Freitag um 19 Uhr verlegen. Dann würde keiner mehr kommen.
Tolle Einstellung.
Als ich ihm meinen Zettel rüberreiche, stellt er fest, dass sein Kuli keinen Sanft mehr hat. Wütend feuert er ihn auf den Tisch. Ich gehe in Deckung. Wortlos füllt er dann den Zettel aus, brabbelt hier und da was, fragt kurz, wie weit ich bin.
Und danke und weg.
Das nenne ich doch mal Elan und echtes Interesse an den Studenten.