Willemsens Afghanistan

Roger Willemsen kann 80 Minuten reden, ohne dass er ein Manuskript benutzt. In der Oranienburger Orangerie sprach er heute über seine Reisen nach Afghanistan. Und das auf eine so spannende, unglaubliche interessante Art und Weise, dass man die ganze Zeit an seinen Lippen hing.
Während seiner Lesung las er nicht einmal direkt aus seinem Buch vor. Okay, bei seiner Lesetour wird er das alles schon zigmal erzählt haben – trotzdem stark.
Er sprach darüber, dass man in Afghanistan mit deutschen Fahnen sicherer ist als mit US-amerikanischen. Über den Ruf der Deutschen, in Afghanistan uneigennützig zu helfen. Über nicht vorhandene Verkehrsschilder. Über traumatisierte Tiere im Zoo von Kabul und den kleinen Jungen, der sie alle kennt. Über die Kindergesichter, die vom Leiden gezeichnet sind.
Roger Willemsen brachte uns das so weit entfernte Land in den 105 Minuten, die die Veranstaltung dauerte, sehr nah.


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