Fast 13 Monate gewartet – heute ging das Mega-Event endlich über die Bühne: Marius Müller-Westernhagen in der Max-Schmeling-Halle.
Die Vorzeichen standen nicht besonders gut. Das neue Album habe ich mir erst gar nicht zugelegt, es war auch ein großer Flop. Was also sollte das Konzert, neben den alten Hits also bringen? Aber die 68 Euro waren ja nun schon gezahlt…
Die Halle war (so gut wie) ausverkauft, das Publikum aber eher älter. Unter 30-Jährige waren kaum zu sehen.
Marius hat sich eine wunderschöne Bühne geleistet. Auf den ersten Blick hatte sie was von einer Late-Night-Show. Die Kulisse sah wie aus Stein gebaut aus, hinten war ein Vorhang. Davor die große Band. Machte den Eindruck eines großen Clubkonzerts. Alles sehr locker. Während des dritten Songs ging der Vorhang zur Seite – eine große Leinwand verbarg sich dahinter. Darauf waren Filmchen zu sehen, die thematisch zu den Songs passten. Wirklich tolle Ideen wurden dort umgesetzt. Gab’s keine Filme wurde das Konzert auf die Leinwand geworfen – in Schwarzweiß. Wirkte sehr edel. An fast jedem Instrument schienen kleine Kameras installiert worden zu sein. Unzählige Einstellungen.
Zur Band gehört übrigens auch wieder Ex-Harald-Schmidt-Show-Bandleader Helmut Zerlett an der Orgel. Riesigen Applaus für ihn.
Marius sang alte und neue Songs. Und man hat wirklich gemerkt, dass die meisten in der Halle das neue Material noch nicht kannte. Zwischendurch habe ich mich dann auch ein wenig gelangweilt, als vier oder fünf eher langsame Songs vom neuen Album kamen. Aber ich glaube, wenn man sich mehr mit ihnen beschäftigt, findet man auch die toll.
Spätestens ab der Zugabe – Gänsehaut-Feeling. „Ich bin wieder hier, in meinem Revier.“ Die ganze Halle singt mit. Und am Schluss „Freiheit“.
Was man Marius wirklich zugute halten kann: Die Freude an der Musik ist ihm deutlich anzukennen. Auch die Rührung. Am Schluss kullerten ihm die Tränen übers Gesicht, als ihn das Publikum feierte. Wobei es natürlich sein kann, dass er auf allen Konzerten der Tournee heult…
Auffällig war übrigens, dass während der Zugaben niemand seinen Platz verlassen hat. Bei anderen Konzerten ist es ja üblich, dass dann schon die Massen zu den Ausgängen strömen. Nicht so hier. Alle wollten Marius bis zum Schluss.
Letztlich hat es sich gelohnt. War schön!
Marius
von
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