In den heiligen MAZ-Hallen

„Hast du Lust, am 19. Juni in die Redaktion zu kommen? Wir wollen eine Jugendredaktion aufbauen. Dann hast du in den Ferien was zu tun.“
Weil keinem eine spontane Antwort auf solche oder ähnliche Angebote einfiel, trafen an jenem Tag Jugendliche aus allen Ecken des Landkreises zusammen. Der Traum von Luxus, Ruhm und finanzieller Unabhängigkeit hatte wohl die meisten in die heiligen MAZ-Hallen gelockt, um in die Tiefen des internationalen Journalismus einzutauchen.
Die erste Ernüchterung folgte, als Ina uns in allen Einzelheiten mit ihrem Konzept vertraut machte. Wir lauschten gebannt ihren Ausführungen. Jedem gingen dabei Täusende Gedanken durch den Kopf. Frischabiturienten, mit dem Geist von Goethe, Kant, Heine und Humboldt fest verwachsen, mußten sich Wörter wie schräg, hip, flockig, tuffig (ihr wißt schon wat ick meine) mühevoll aneignen. Superschräge Schüler sahen ihre Ferien flöten gehen.
Der erste Erscheinungstermin stand aber mit dem 1. Juli 1997 bereits fest. Bleiben also noch knapp zwei Wochen, um uns an den journalistischen Grundfertigkeiten, wie zum Beispiel Recherchieren, Teekochen, Interviewen oder Computern, zu versuchen. Sollte dieses Experiment erfolgreich verlaufen, könnte im Juli sogar noch eine zweite Jugendseite erscheinen, dann vielleicht noch eine und noch eine und noch eine …


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Kommentare

4 Antworten zu „In den heiligen MAZ-Hallen“

  1. „Der Traum von Luxus, Ruhm und finanzieller Unabhängigkeit hatte wohl die meisten in die heiligen MAZ-Hallen gelockt, um in die Tiefen des internationalen Journalismus einzutauchen.“

    ach ja, wenn welten zerbrechen…

  2. RT

    Wer weiß, wer weiß… 😉

  3. […] es wirklich schon 17 Jahre her? Damals saß ein schüchterner Haufen junger Leute in den heiligen Hallen der Oranienburger MAZ-Redaktion und brütete darüber, was auf der allerersten Jugendseite stehen […]

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