Föhr (4): Mit der Hand

(3) -> 20.4.2022

Wenn man auf Föhr ist und man abends essen gehen will, dann sollte man am besten einen Tisch vorbestellen. Vor allem wir, da wir ja immer zu sechst unterwegs waren.
Diesmal hatten wir einen Tisch in einer Fischgaststätte in Wyk angemeldet. Und Fisch ist ja immer was Gutes.

Wir waren auch rechtzeitig dort, doch als wir in den Laden reinkamen, stieß es uns schon ein merkwürdiger Geruch in die Nase – wie in einer Imbissbude. In der Mitte des Raumes stand ein großer, freier Tisch. Eine Frau wischte ihn gerade ab, und ein Mann sagte, wir sollten uns erst mal da hinsetzen. Ob wir da nun endgültig sitzen sollten oder ob wir uns dann demnächst noch mal umsetzen sollten – man hat es uns nicht mitgeteilt. So richtig willkommen fühlten wir uns jedenfalls nicht.

Dafür hatten wir einen guten Blick in die Küche. Denn direkt vor uns war die Durchreiche, wo der Koch gerade zwei Teller vor sich zu stehen hatte. Von einem Teller schob er gerade irgendwas runter. Mit bloßen Händen. Im Anschluss fummelte er die Kartoffeln zurecht. Auch mit bloßen Händen.
Das sah sehr, nun ja, jedenfalls nicht so appetitlich aus, wie der Typ da im Essen rummantschte und es dann rausgab. Wir waren bedient, obwohl uns noch keiner bedient hat. Wir zogen es vor, wieder zu gehen.
Nun will man natürlich nie wissen, welche Gegebenheiten so in Restaurantküchen herrschen, aber in besseren Lokalen erwarte ich da schon noch mehr als in irgendwelchen Imbissen.

Wir haben dann in der Wyker Innenstadt sehr gut gegessen – und es eigentlich auch überhaupt nicht bereut, in der Fischpinte verzichtet zu haben.


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