Charité intensiv: Station 43

MI 14.04.2021 | 21.00 Uhr | rbb

Der Mann ist knapp über 40, ein bisschen übergewichtig, aber eigentlich war er vollkommen gesund. Und nun liegt er in der Klinik und bekommt immer schlechter Luft.
Er hat sich infiziert, mit Covid-19, dem Coronavirus. Etwas, womit er nie gerechnet habe, wie er sagt. Anderthalb Wochen nach dem die Krankheit ausbrach, veränderte sich die Situation schlagartig zum Schlechten. Nun liegt er auf der Station 43.

Er ist einer von vielen Patienten, die derzeit auf den deutschen Intensivstationen liegen, während andere in unserem Land meckern, weil sie Masken tragen und sich testen lassen sollen. Da gibt es in den Kliniken ganz andere Schicksale, die aber noch viel zu selten zu sehen und damit kaum im Blickfeld der Menschen sind.
Eine vierteilige rbb-Dokureihe will das ändern. Am Mittwochabend lief Folge 1 von „Charité intensiv: Station 43“. Komplett ist die Serie schon in der ARD-Mediathek zu sehen.

Einen Winter lang durfte der Dokumentarfilmer Carl Gierstorfer den Alltag auf der Corona-Intensiv-Station in Berln begleiten. Wobei: Von Alltag kann keine Rede sein.
Da gibt es den Patienten, der darauf vorbereitet wird, an die Beatmungsmaschine angeschlossen zu werden, weil sich die Werte weiter verschlechtern. Da gibt es die Patientin, für die leider nichts mehr getan werden kann. Es muss Abschied genommen werden. Da gibt es die Patienten, die auf den Bauch gelegt werden musste, damit die Lunge besser arbeiten kann – was einen Tag danach Wirkung zeigt.

Leben und Tod stehen in dieser Doku dicht beieinander. Und dabei aber auch erstaunlich und erfreulich viel Menschlichkeit. Denn bei allem Leid sind es die Menschen, die sich um die Kranken kümmern, voller Hingabe. Die versuchen zu retten, was scheinbar nicht zu retten ist.
„Charité intensiv“ erlaubt spannende, bedrückende, traurige, aber auch fröhliche Einblicke in einen Alltag, den wir uns vor mehr als einem Jahr nicht hätten träumen lassen.

-> Die Doku in der ARD-Mediathek (bis 31. März 2022)


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