RIP Bonsai

Fast elfeinhalb Jahre hat er durchgehalten. Seit 2008 war er mein treuer Begleiter. Nun ist er von mir gegangen: mein Bonsai.

Ich muss dazu sagen: Ich habe keinen grünen Daumen. Bekomme ich eine Pflanze geschenkt, dann halten die bei mir nicht lange durch. Ich gieße zu viel, zu wenig oder gar nicht. Ich brauche klare Anweisungen, und wenn es heißt: Die Pflanze braucht alle paar Tage mal ein paar Tröpfchen, dann sagt mir das nix.
Aber in der Regel gibt es dennoch immer die eine oder andere Pflanze, die länger durchhält.

Den Bonsai habe ich zu meinem 30. Geburtstag von meinen Kollegen bekommen. Damals wohnte ich erst ein Vierteljahr in meiner Wohnung. Der Bonsai zog ein, und es gelang mir, ihn zu pflegen. Der Teller, auf dem er stand, musste immer nass sein, da musste immer Wasser drin stehen. Das war eine Anweisung, die selbst für mich klar verständlich war. Und so wurden wir Freunde, auch wenn ich ihn vermutlich hätte mal beschneiden müssen. Der Bonsai war am Ende für Bonsai-Experten vermutlich eine Katastrophe.

Elfeinhalb Jahre, wie gesagt. 2008 bis 2019. Meine letzte Rügen-Reise war für mein Bonsai der Anfang vom Ende. Vermutlich ein oder zwei Tage zu lange trocken gestanden. Davon hat er sich nicht mehr erholt. Die Blätter hingen, und da hat auch das Tellerwässern nicht mehr geholfen.
Lieber Bonsai, war schön mit dir!


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