Jetzt auch noch Netflix

Seit ich vor etwas mehr als einem Jahr das Internet auf dem Fernseher habe, hat sich mein Fernsehkonsum komplett verändert. Ich sehe seitdem kaum noch Live-Fernsehen, hole mir das meiste stattdessen aus den Mediatheken. Und dass ich auch Youtube auf dem Fernseher nutzen kann, ist gerade großartig. Denn dort findet man Musikclips ohne Ende, Dokus, alte Fernsehsendungen und natürlich die Werke der vielen modernen Youtuber.
Hinzu kam im Januar Amazon Prime mit Serien ohne Ende und Filmen.
Man kann sagen, ich habe noch nie so gut ferngesehen wie jetzt. Ich zappe kaum noch, weil ich ja sehe, was ich sehen möchte und nicht zufällig etwas ein- und dann wieder wegschalte.

Und jetzt auch noch Netflix. Ich kann mir nun einen Account mit einem Freund teilen, und seitdem weiß ich noch stärker, in welcher Gefahr das herkömmliche Fernsehen wirklich ist.
Denn das Angebot von Netflix ist gigantisch. Nicht zwingend im Sinne von „immer toll“, aber tatsächlich von der Größe des Angebotes her. Die Zahl der Serien ist riesig, ebenso die der Filme. Es gibt Kinoproduktionen, aber Netflix produziert auch viel selbst. Schafft man alles gar nicht.
Dass viele Leute da kaum noch in die Mediatheken anderer Sender und Anbieter schauen, wundert mich nicht mehr.
Ich habe mich gerade mal eine Stunde eingeloggt und mir eine Liste der Serien und Filme angelegt, die ich mir gern ansehen möchte. Die war nach dieser Stunde schon so lang, dass sie gar nicht abzuarbeiten ist.
Irgendwie überfordert das einen auch, dass das Angebot nun so groß ist, dass man das gar nicht schaffen kann. Andererseits fällt der Satz: „Es kommt ja wieder gar nichts“ nie wieder, denn ich muss nur in meine Listen auf Youtube, Amazon oder Netflix schauen.

Schöne neue Fernsehwelt. Und, ja, Fernsehen: Ich bezeichne auch, was ich übers Internet sehe, als Fernsehen. Denn ob ich eine Serie im ZDF oder bei Netflix sehe, ist ja kein Unterschied.


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Kommentare

15 Antworten zu „Jetzt auch noch Netflix“

  1. ThomasS

    Zweifellos hat Netflix an Serien und Filmen einige Perlen zu bieten.
    So habe ich kürzlich mit Spannung die Serie „Haus des Geldes“ verfolgt.
    Allerdings habe ich festgestellt, dass auch dort recht viel Schwund zu finden ist.
    In viele Produktionen habe ich kurz reingeschaut und nach paar Minuten wieder weggeklickt, weil sie mich nicht interessiert haben. Ich habe sozusagen weitergezappt.

    Das immerhin haben diese Streaming-Dienste (wie wohl auch das gesamte Internet) mit dem klassischen Fernsehen gemeinsam. Aus dem Wust an Angebot muss ich als Zuschauer immer noch suchen und auswählen. Und die zweifellos höhere Quantität macht es mir sogar noch schwerer, das Richtige und Passende zu finden. Jedenfalls habe ich für mich festgestellt: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Daran ändert auch das Internet nichts.

  2. RT

    Schwund gibt’s überall. 😀

  3. ThomasS

    Bist du schon auf „Dark Mirror“ gestoßen?

  4. ThomasS

    Sorry, die Netflix Serie heißt natürlich „Black Mirror“.
    darkmirror ist was anderes.

  5. ThomasS

    Und jetzt habe ich wahrscheinlich darkmirror mit coldmirror verwechselt.
    Was solls. Schwarz, dunkel, kalt … ist doch eh alles dasselbe.
    Hauptsache Mirror.

  6. RT

    Sagt mir nix. Aber ich habe jetzt angefangen „Sense 8“ zu sehen. Gefällt mir nach 5 Folgen sehr gut!

  7. ThomasS

    In „Sense 8“ habe ich kurz reingeschaut. Es hat mich nicht gepackt.
    Irgendwie scheint es da um eine telepathische Verbindung zwischen Personen all around the World zu gehen, sogar in Berlin. Die beiden deutschen Darsteller haben auch schon in dem Film „Die Welle“ mitgespielt.

    Aber das Ganze kommt zunächst doch einigermaßen verworren daher.
    Ich weiß nicht, ob ich mir das weiterhin anschaue.
    Für mich ist das bislang ein weiterer Beleg dafür, dass die Wachowskis nach dem Erfolg von „Matrix“ (Teil 1) vom Filmemachen besser die Finger hätten lassen sollen.

  8. RT

    Hm, finde ich gar nicht verworren. Ist gut gemacht, weil anfangs die verschiedenen Geschichten erzählt werden, und die „Verbindung“ entsteht erst nach und nach.

    Kritik zu „Dogs of Berlin“ (alle 10 Folgen jetzt gesehen) folgt demnächst.

  9. ThomasS

    Verworren ist vielleicht zu ungenau ausgedrückt.
    Es ist überfrachtet.
    Sozusagen im Minutentakt wird eine andere Geschichte weitererzählt.
    Und irgendwann kommen dann auch Rückblenden hinzu.
    Das ist einfach too much!

  10. RT

    Hm, ging mir nicht so.

  11. ThomasS

    Ich weiß … „Schnöi schnoi muss ois gehn!“ 🙂

    („Schnell, schnell muss alles gehen“ … das war in den 90ern mal ein Werbeslogan für irgendeine Bayerische Großbrauerei. Als „schnell schnell“ galt im entsprechenden Werbespot eines der ersten Automobile, das vielleicht gerade mal 30 km/h Spitzengeschwindigkeit auf die Straße brachte. Der ältere Schauspieler in Mönchskutte, der diesen Spruch aufsagt, sitzt ganz entspannt draußen vorm Landgasthof, genießt sein Bier und wundert sich.)

    Hohes Tempo ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit hoher Qualität.
    Es ist manchmal auch nur ein Zugeständnis an den Zeitgeist bzw. an die Sehgewohnheiten der Generation MTV. Von der Generation Youtube ganz zu schweigen. Freilich sehe ich in diesem Konzept beinah schon sowas wie „vorauseilenden Gehorsam“.

  12. ThomasS

    Nichtsdestotrotz muss ich zugeben … nachdem ich mich an das Tempo gewöhnt habe, lässt sich den Stories einigermaßen folgen. Ich bleib mal dabei, bis ich eine bessere Empfehlung reinkriege. 😉 Zu meinen Favoriten gehört das Format dennoch nicht. Ganz im Gegensatz zu „Black Mirror“. Hast du da eigentlich auch mal reingeschaut?

  13. RT

    Noch nicht, ist aber auf meiner (langen) Liste.

  14. ThomasS

    Du solltest „Black Mirror“ unbedingt hochstufen.
    Schau nur in eine Episode rein, dann weißt du, ob du dir gleich alle Folgen am Stück anschauen willst oder ob du das Format aus deiner (langen) Liste löschen kannst.
    Dazwischen gibt’s nix!
    Und im letzteren Fall ist dir eh nicht zu helfen. 🙁

  15. RT

    😀

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