Kremmen wählt ab

Diesen Abgang hätte er nicht nötig gehabt. Nach 24 Jahren im Amt als Amtsdirektor und später Bürgermeister von Kremmen, muss Klaus-Jürgen Sasse Ende März 2017 seinen Hut nehmen.
Bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag hat er es nicht mal in die Stichwahl geschafft. Die Kremmener haben ihm die Rote Karte gezeigt. Sie wollten jemanden Neues auf dem Rathaus-Chefsessel sehen. Wer das sein wird – Sebastian Busse (CDU) oder Eckhard Koop (parteilos) – wird sich am 27. November zeigen.

Es heißt ja immer, man soll dem ersten Impuls folgen. Klaus-Jürgen Sasses erster Impuls war: nicht noch mal zur Wahl antreten. Er ist 65 und hätte in Rente gehen können. Freiwillig und mit Würde. Von selbst zu sagen, man trete nicht mehr an, ist ein guter Abgang. Seine SPD-Leute haben ihn jedoch zum Weitermachen überredet, und er ließ sich überreden. Das war ein Fehler. Andererseits hatte die SPD aber auch sonst niemanden, den sie hätte ins Rennen schicken können. Die Quittung hat sie nun bekommen.
Stattdessen setzte sich Sasse wieder dem Wahlkampf aus, und er bekam heftigen Gegenwind. Musste dagegen ankämpfen, dass in seiner Stadt mit dem Bau von Häusern für Flüchtlinge die Meinungen gestalten wurden. Dass ihm ein schlechter menschlicher Umgang vorgeworfen wurde. Unkorrektheiten im Amt. Und so weiter.
All das hätte er sich sparen können, wenn er von vornherein – wie ja ursprünglich geplant – Nein gesagt hätte.

Nun ist er abgewählt. So läuft das in der Demokratie, und trotzdem ist es für den SPD-Mann nach so langer Zeit bitter. Die Kremmener wollten nicht mehr, in einem der Dörfer lag er sogar abgeschlagen ganz hinten.
Im Gegensatz zum ungleich beliebteren Oranienburger Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke fand Sasse kein Ende. Nun zeigten ihm die Wähler, dass Ende ist.

Ich bin gespannt, wie die Stichwahl am 27. November ausgeht.


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