(2) -> 3.4.2016
Direkt an der Binzer Strandpromenade befindet sich einer dieser total angesagten Burgerläden. Der Name hat sich kürzlich geändert, und der Laden ist so angesagt, dass ich sowohl den alten als auch den neuen Namen schon wieder vergessen habe.
Aber am frühen Nachmittag um 14 Uhr ist der Laden so richtig voll. Fast alle Tische sind besetzt.
Und die junge Kellnerin scheint genervt. Am Tisch schräg gegenüber mosern die Leute, weil irgendwas nicht so funktioniert hat, wie es gewollt war. Die Kellnerin wiegelt ab, gibt den Leuten recht und bittet um Entschuldigung, aber die Leute scheinen untröstlich zu sein.
Am Nachbartisch beginnt ein Kind zu schreien. Die Mutter hat es Arm, und es scheint, als ob sie das Schreien selbst überhört. Es stört sie nicht, oder sie ist einfach nur apathisch. Die anderen Leute im Lokal hören es aber – und sind zunehmend genervt. Auch weil keiner am Tisch zumindest einen Tröstversuch unternehmen. Die Oma blickt sich lächeln im Raum um, als möchte sie sagen: Tjaja, so sind die Kinder.
Das Kind schreit weiter, immer lauter. So laut, dass inzwischen die andere Gespräche im großen Raum zum Erliegen kommen. Mama ist’s egal.
Da kommt die Kellnerin, bleibt stehen, sieht zum Kind und ruft laut: „Na, was hat denn das Kleine? Wer ärgert es denn so, dass es hier so einen Alarm macht?“ Sie macht das freundlich, aber bestimmt – und es wirkt. Plötzlich schreit das Kind nicht mehr. Es scheint zu merken, dass das jemand ist und mit ihm spricht.
Alle sind beeindruckt. Die Kellnerin geht weiter, und das Kind bleibt tatsächlich ruhig und gibt in der kommenden halben Stunde keinen Mucks mehr ab.
Vielleicht sollte die Kellnerin ihren Job wechselt. Sie scheint ein Talent zu haben, Kinder zu beruhigen…
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