Ralf Heimann: Die tote Kuh kommt morgen rein – Ein Reporter muss aufs Land

Lokalredakteur auf dem platten Land. Jaha, da bekommen Starautoren ja gleich mal Pickel, wenn sie daran denken, irgendwo aufs Dorf fahren zu müssen, um sich dort mit den Leuten auseinanderzusetzen. Das ist ja nicht fein, und so gar nicht Großstadt. Und so uncool.

Reporter Ralf wird vom Chefredakteur seiner Zeitung gebeten, eine Mutterschaftsvertretung in Borkendorf zu übernehmen. Ralf muss an den Arsch der Welt und ist überhaupt nicht erfreut.
Und tatsächlich: Ihn erwarten wunderliche Kollegen, wunderliche Karnevalfans, Taubenzüchter, Möchtegernstars und alles, wovor man so als Redakteur Angst hat, wenn man in die Lokalredaktion aufs Land muss.

„Die tote Kuh kommt morgen rein – Ein Reporter muss aufs Land“ heißt Ralf Heimanns Buch. Der Autor kennt sich aus, war auch lange als Lokalredakteur tätig.
Und an sich ist es ja eine lustige Idee, ein Buch über einen Wald-und-Wiesen-Journalisten zu schreiben. Denn das gibt es wirklich viel zu erzählen. Viel Lustiges und Skurriles. Sehr viel Wunderliches und Abgedrehtes.
Nur leider ist Heimanns Buch all das viel zu oft nicht. An vielen Stellen verliert sich die Geschichte in leider langweiligen Erzählungen darüber, was wer wo in irgendwelchen Sitzungen sagt. Oder er beschreibt Vorgänge, die nicht wirklich relevant sind – wo man dann doch weiterblättert.
Einzelne Episoden sind dagegen wirklich schmunzelig, aber selbst die oftmals dann zu lang und ausschweifend erzählt.
Das ist schon enttäuschend – denn der Buchtitel ist kreativ und verspricht ein lustiges Buch. Aber die tote Kuh wird gegen Ende lapidar abgehandelt. In seinem Blog hat Ralf Heimann schon sehr viel pointiertere Texte geschrieben.

Ralf Heimann: Die tote Kuh kommt morgen rein – Ein Reporter muss aufs Land
Scherz, 330 Seiten
5/10


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