ZAPPER VOR ORT: Night of the Proms 2015

DI 08.12.2015 | Berlin, Mercedes-Benz-Arena

Dass ich das mal erleben darf: ein Konzert, in dem die Beach Boys auftreten. In dem John Miles seine „Music“-Hymne anstimmt. In dem OMD ihre großen Hits spielen. Wo die Leute nach einem Song von Faithless tanzen.
Ja, und das alles in nur einem Konzert.

Es war meine erste „Night of the Proms“. Am Dienstagabend gastierte sie in der ehemaligen Ohzwei-Welt in Berlin, die seit einigen Monaten Mercedes-Benz-Arena heißt. Leider scheint das Event in Berlin kein Selbstläufer zu sein, der Oberrang war gar nicht erst geöffnet, und selbst im Unterrang waren noch viele Plätze frei.
Was ich nicht verstehen kann, denn so einen tollen Musikabend erlebt man nicht so oft.

„Night of the Proms“ heißt: Klassik trifft Pop. Das Orchester „Il Novecento“ und die Electric Band sorgen für die klassischen Töne. Sie spielen Tschaikowski und einen Walzer – und unterstützen auch alle anderen Gäste.
Es ist eine erstaunliche Bandbreite, die da geboten wird. Die Mädchen vom Scala-Chor singen Deutschlands Fußballhymne „Auf uns“. Die Norwegerin Maria Mena singt herzzerreißend schön. Gänsehautmomente gibt’s bei OMD. Johannes Oerding wird als Shootingstar gefeiert (obwohl er ja nicht so ganz neu im Geschäft ist).
John Miles‘ „Music (was my first Love)“ begleitet mich schon lange im Leben, nun habe ich das Lied zum ersten Mal von ihm live gehört. Ein echtes Erlebnis!
Der Tenor Fernando Varela sorgte widerum für die klassische Note, wobei ich sagen muss, dass „Nessun Dorma“ inzwischen schon ein bisschen, nun ja, ausgelutscht ist und bei mir keine Gänsehaut mehr erzeugt.

Die Beach Boys kamen ganz zum Schluss und sorgten noch einmal für Partystimmung. Erst in diesem Jahr lief die Beach-Boys-Filmbiografie „Love & Mercy“ im Kino, die Musik war deshalb noch sehr präsent – zudem hatte ich mir danach sogar eine CD gekauft.
Okay, da standen inzwischen auch ältere Herren, die ihre 60er-Jahre-Hits natürlich nicht mehr so rüberbringen können, wie einst. Aber wenn da vorne auf der Bühne plötzlich „Help me, Rhonda“ erklingt oder „Surfin‘ USA“ und „Good Vibrations“, dann kommt das wieder dieses „Wow!“-Gefühl.

2016 kommt die „Night of the Proms“ leider nicht nach Berlin. Ansonsten wäre ich dort ganz sicher wieder hingegangen. Denn diese Mischung aus Klassik und Pop, aus moderner und früherer Hits, die vielen verschiedenen Stile, die sind kurzweilig und ein wirkliches Musik-Event.


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