Fifty Shades of Grey

Endlich ist es mal nicht unangenehm, sich einen Fickelfilm im Kino anzusehen. Ist ja sonst eher peinlich. Wenn es aber um „Fifty Shades of Grey“ geht, dann rennt Deutschland scharenweise in die Filmpaläste. Da werden viele aber enttäuscht sein. Es wird im Film gefickt, ja. Aber lange nicht so oft und ausführlich wie man hätte denken können. Immerhin ist das Filmchen ja ab 16 – also nicht so, nun ja, schlimm.

Anastasia Steele (Dakota Johnson) führt ein Interview für die Unizeitung und trifft dafür den reichen Unternehmer Christian Grey (Jamie Dornan) – und sogleich funkt’s. Und das, obwohl Grey ein Arsch zu sein scheint. Aber vielleicht macht Anastasia gerade das an.
Als Christian ihr dann auch noch eröffnet, was für geheime Leidenschaften hat – Stichwort: Spielzimmer -, ist sie hin- und hergerissen. Bleiben? Gehen?

SM wird salonfähig. Die dreckigen Spielchen haben es auf die große Leinwand geschafft. Wobei „Fifty Shades of Grey“ aber auch zeigt, dass SM immer auf Gegenseitigkeit beruht. Einer ist dominant, der andere lässt sich fallen, voller Vertrauen. Dazu kommen klare Grenzen.
Dieses Hin-und-Her-Spiel, dieses Knistern zwischen den beiden, kommt recht gut rüber. Christian, der nicht mit Frauen schläft, sondern sie hart fickt und dominiert, verliebt sich, und das macht ihm genauso viel Angst wie Anastasia seine SM-Spielchen. Beide können zunächst nicht über ihren Schatten springen, obwohl sie sich gegenseitig immer weiter annähern.
Aber diese Wortgefechte machen durchaus einen Reiz aus.
Dass die beiden Hauptdarsteller sehr schön anzusehen sind, macht diesen Film natürlich auch aus. Dennoch dürften einige der Buchkenner enttäuscht sein. Das Buch erzählt viele Dinge intensiver. Während sich Dakota Johnson völlig frei macht, bleibt Jamie Dornan den Zuschauern eine bestimmte Sache schuldig.
Sind eben doch prüde, die Amis.

Fifty Shades of Grey
USA 2014, Regie: Sam Taylor-Johnson
Universal, 125 Minuten, ab 16
7/10


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

3 Antworten zu „Fifty Shades of Grey“

  1. […] Fifty Shades of Grey Schawinski: Harald Schmidt […]

  2. AnjaAl

    Jetzt weiß ich, wo der Begriff Kriesenstab herkommt http://www.almoc.de/img.php?id=1503

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert