Bewohner wehren sich gegen Straßenstrich

Zwei bis vier Prostituierte stehen regelmäßig an der Landesstraße bei Ludwigsaue. Verwaltung prüft Gegenmaßnahmen.

MAZ Oranienburg, 10.7.2014

LUDWIGSAUE
Die Bewohner des Kremmener Ortsteils Ludwigsaue wehren sich gegen einen Straßenstrich unweit des kleinen Ortes. Auf der Landesstraße 191 zwischen Rüthnick und Beetz bieten direkt an der Einfahrt nach Ludwigsaue zwei bis vier Damen regelmäßig ihre Dienste an.

„Sie stehen meist am Tage dort“, sagte ein Ludwigsauer, der nicht namentlich genannt werden will, in einem Gespräch mit der MAZ. Nach seinen Angaben verschwinden die Frauen mit ihren Freiern im Auto im Wald. Seit Mai sind die Prostituierten dort zu beobachten. Es könnte sich um Bulgarinnen handeln, die ein Gewerbe ausüben, das als „erotische Massagen“ angemeldet sei.
„Wir wollen sie da weghaben“, sagt der Ludwigsauer Einwohner. „Wir dachten, das regelt sich von allein, weil so viel Betrieb ist auf der Strecke ja nicht.“ Dem war aber nicht so. „Wir haben Angst vor Drogenhandel und Beschaffungskriminalität.“ Es seien bereits öfter benutzte Kondome im Wald auf dem Gebiet von Beetz und Ludwigsaue gefunden wurden. „Das ist eine Pietätlosigkeit, die wir nicht hinnehmen wollen.“

„Bürger der Stadt Kremmen, Sommerfeld, Beetz, Ludwigsaue und Neu-Ludwigsaue“ haben ein Schreiben an die Medien, an das Innenministerium in Potsdam, den Landkreis Oberhavel und die Kremmener Stadtverwaltung verschickt. Darin: 75 Unterschriften von Bürgern aus den genannten Orten. Ihre Forderung: ein Sperrbezirk für die Straßen und Gebiete von Beetz – und damit auch für Ludwigsaue – einzurichten, „um die dortige Prostitution zu untersagen“.

Aus Sicht von Bert Lehmann, dem designierten Ordnungsamtschef von Kremmen, stehen die Chancen dafür nicht gut. „Wir haben dazu nicht die Möglichkeit“, sagte er gestern. Dass in Ludwigsaue immer wieder zwei bis vier Prostituierte an der L191 stehen, ist in der Verwaltung jedoch bereits bekannt. „Wir haben das intern schon diskutiert“, so Lehmann. Bislang aber noch ohne Ergebnis. „Wir können nicht das ganze Stadtgebiet zum Sperrbezirk erklären, dann ziehen sie einfach woandershin“,sagte Bert Lehmann.

Irina Schmidt, die Pressesprecherin des Landkreises, bestätigte gestern, dass das Schreiben auch in Oranienburg angekommen sei. Zum Problem an sich konnte sie allerdings noch keine Aussage machen, man werde den Fall prüfen.

Der Ludwigsauer Einwohner hofft, dass sich was tut: „Dem Ruf unseres Dorfes schadet das immens“, sagte er.


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