Kreuzberger Straßenfußball

Für den Pay-TV-Sender Sky ist die diesjährige Fußball-Champions-League ein Segen. Zwei deutsche Mannschaften im Halbfinale, eines der Spiele konnte Sky exclusiv zeigen.
Das führte auch dazu, dass sich die Menschen zu Dutzenden vor irgendwelchen Fernsehern versammelten, um etwas von diesem Spiel mitzubekommen.

Auf dem Mehringdamm in Berlin-Kreuzberg zum Beispiel. Eigentlich wollten wir gar kein Fußball gucken, wir kamen aber nicht mehr durch.
In einer Kneipe standen mehrere Großbildfernseher, einer im Schauspieler. Der komplette Gehweg war voller Menschen. Auf der Telefonzelle saßen sie, an Tisch, auf Stühlen, die sie aus umliegenden Kneipen mitgenommen haben.
Eigentlich hätte das für das asiatische Lokal das Geschäft des Monats werden können, aber die Leute da waren nicht auf Zack. Auf die Idee, mit Biertabletts rumzugehen, ist keiner gekommen. Die Leute hätten ihnen das Zeug ganz sicher abgekauft.

Als das 1:0 für für Madrid fiel, wurde es kurzzeitig ein bisschen stiller auf dem Mehringdamm, auch beim 2:0. Spannung lag in der Luft.
Passend dazu rollte auf dem Mehringdamm eine lange Schlange Polizei-Mannschaftswagen heran, alle mit Blaulicht. Sie fuhren jedoch ganz gemächlich an uns vorbei, zumal keine Ausschreitungen zu erwarten waren – so lange Madrid kein drittes Tor geschossen hätte. Hat Madrid aber nicht. Mit dem Schlusspfiff stand Dortmund als erster Finalist fest – und die fußballschauende Masse löste sich bald auf. Unser Weg in die Bergmannstraße war nun endlich frei.


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