Amokangst

Manchmal staune ich, wie einfach es doch ist, als Fremder in die Schulen reinzuspazieren. Meine alte Schule zum Beispiel hat gleich zwei größere Eingänge. Da achtet niemand darauf, wer da grad kommt oder geht. In der Regel fällt das gar nicht auf, und es fragt auch niemand nach.
Eigentlich ist es auch nie wirklich ein Thema. Immer nur dann, wenn jemand – wie in den vergangenen Tagen am Georg-Mendheim-OSZ in Oranienburg – mit einer Gewalttat droht und wenn plötzlich dieses grauenhafte Wort im Raum steht: Amoklauf.

Im Oranienburger Fall ist es so weit nicht gekommen. Ein 19-jährige Schüler hat nur was Dummes dahingesagt. Ob er es auch ernst meinte, weiß niemand. Es hat sich jedenfalls wie ein Lauffeuer rumgesprochen, dass bei „was passieren wird“. Die polizei verhörte den jungen Mann.
Es ist nichts passiert, trotzdem sorgte die Polizei für Wirbel, in dem sie das Schulhaus bewachte.

Aber sollen wir unsere Schulen nun zu Hochsicherheitstrakts umrüsten? Schleusen und Metalldetektoren? Immer in der Angst, es könnte was passieren?
In einigen Schulen wurde schon reagiert. Klassenzimmer sind von außen nicht mehr so einfach zu öffnen. In einigen Grundschulen muss man klingeln, wenn man rein will. Sanfte, aber wirkungsvolle Mittel.
Darüber hinaus hilft ganz sicher auch eine große Portion Vertrauen und ein waches Auge aller Beteiligten.


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