Der Hund, dein Sklave

Klar, ein Hund sollte schon irgendwie aufs Herrchen hören. Ansonsten gäbe es ein großes Chaos im Haus, im Garten, beim Spazierengehen. Aber alles hat seine Grenzen, finde ich.
Auf der Grünen Woche stießen wir am Sonntag zufällig auf eine Vorführung eines Hundetrainervereins. Die Leute aus Velten zeigten, was sie denn Tolles mit ihren Hunden machen können.

Die Tiere horchten aufs Wort. Sie machten „Sitz“, sie machten „Platz“, und machten auch nichts anderes, so lange man es ihnen nicht sagte.
Wir als Zuschauer hatten jedoch kein gutes Gefühl dabei. Viele der Hunde sahen nicht besonders glücklich aus. Ständig sahen sie untergeben ihr Herr/Frauchen an, einige wirkten regelrecht abwesend. Wie Roboter machten sie, was die Menschen ihnen sagten.
Später kam ein Mann mit seinem Hund. Er hatte sich Monate zuvor an die Trainer gewandt, weil er mit dem Tier nicht mehr klar kam. Und nun hörte auch dieser Hund aufs Wort. Und auf jede Geste. Hob Herrchen den Arm, duckte sich das Tier. Und uns wurde mulmig. Tiere, die sich ducken, haben normalerweise keine schönen Dinge erlebt. Der Hund dieses Mannes wirkte gebrochen, willenlos, wie ein Sklave des Menschen, ohne eigene Reflexe.

Dazu erzählte eine Ansagerin, wie sie denn gern den Hund hätte, was er zu tun habe und was nicht. „Ich will den Hund so und so…“ Grauenvoll.
Ich finde das ganz furchtbar. Klar, so ein Hund muss irgendwie erzogen werden. Aber alles hat seine Grenzen. Das Tier muss immer noch ein Hund sein. Die, die wir auf der Messe in Berlin gesehen haben, waren Zombies.


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