Rubbeldiekatz

Matthias Schweighöfer erschließt neue Zielgruppen! Bislang fahren ja vor allem die Frauen (und ein paar Männer) auf den blonden Schauspieler ab. Mit „Rubbeldiekatz“ startet er seine Karriere als Model, auf das auch die Kerle abfahren. Schweighöfer macht auf Frau.

Aber er macht das nicht ganz freiwillig. Also, Alexander, den Schweighöfer im neuen Buck-Film spielt. Alexander ist Schauspieler, aber so richtig gut läuft es nicht. Ab und zu tritt er in Berlin in „Charleys Tante“ auf – als Frau.
Sein Bruder Jürgen (Detlev Buck), gleichzeitig sein Manager, macht dann jedoch den großen Deal: die Rolle in einem Hollywoodfilm. Der Haken: Alex spielt eine Frau. Wochenlang muss er sich also ins Kostüm zwängen.
Und klar, das führt zu Verwicklungen: Alex – ähm, Alexandra wird von Männer begrabbelt, seine Ex ist eifersüchtig, und dann verliebt er (sie) sich auch noch in die Kollegin Sarah (Alexandra Maria Lara).

Buck hat’s drauf. Das muss man mal ganz klar sagen. Seine Filme haben ein großes Niveau erreicht. Waren seine Frühwerke oft noch behäbig, war schon das Drama „Knallhart“ ein echter Kracher. Viel Feingefühl zeigte er beim Kinderfilm „Hände weg von Mississippi“. Ein sehr sehenswerter, wahrer Trip war dann „Same Same But Different“. Nun also „Rubbeldiekatz“.
Der Film beginnt ein wenig hölzern und steril, sowohl die Dialoge als auch die etwas laute Musik fallen negativ auf, machen misstrauisch. Aber dann nimmt die Story ordentlich Fahrt auf.
Detlev Buck hat nicht nur tolle Schauspieler um sich versammelt. Neben Lara und Schweighöfer sind Denis Moschitto, Maximilian Brückner, Max von Thun und Max Giermann (als herrlich verschrobener Hitler-Darsteller) mit dabei. Mit ihnen erzählt Buck eine abwechslungsreiche, mal witzige, mal traurig-nachdenkliche, sexy Geschichte. Dabei wird die Handlung selten wirklich platt. Das ganze verpackt er in interessant gefilmte Szenen und reichert sie – rubbeldiekatz – mit einem modernen Soundtrack an.
Wir blicken hinter die Kulissen der Babelsberger Filmproduktion, können erahnen, was bei den Promis so abgeht und sehen Berlin, wie es spannender kaum sein kann.
Damit gehört „Rubbeldiekatz“ ohne Frage zu den besten deutschen Filmen dieses Jahres! Und der Buck ohne Frage zu den fähigsten deutschen Regisseuren.

9/10


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