Same Same But Different

Es ist laut auf den Straßen von Phnom Penh. Und voll. Überall Menschen. In ihren Autos. Auf Fahrrädern. Zu Fuß.
Ben (David Kross) und sein Freund Ed (Stefan Konarske) scheint das Gewusel nichts auszumachen. Die beiden machen Urlaub. Sie sind in Kambodscha als Backpacker unterwegs, wollen ausspannen und etwas erleben.
In einer Disco steht plötzlich Sreykeo (Apinya Sakuljaroensuk) neben Ben. Sie ist eine Prostituierte. Aber zwischen Ben und ihr ist alles anders. Es ist Liebe.
Ben kümmert sich um sie. Hilft ihr. Geht mit ihr zum Arzt. Sie lieben sich.
Aber zurück in Deutschland kommt der Hammer: Ben erfährt, dass Sreykeo HIV-positiv ist. Ein Schock. Hat auch er den Virus? Und was ist mit dem Kind – denn seine Freundin ist schwanger. Ben will so bald wie möglich nach Phnom Penh zurück.

„Same Same But Different“ ist ein Leinwandtrip in eine den meisten Zuschauern unbekannte Welt. Detlev Buck zeigt Kambodscha von vielen Seiten. Das dreckige, von Armut erfasste Land. Die übervollen Städte. Aber auch das private Land. Die Familien. Die wunderbare Landschaft außerhalb der Metropole.
Faszinierend ist aber auch die Geschichte, die der Film erzählt. Ein junger Mann, der sich verliebt, der sich einer gewaltigen Aufgabe, auch einer Verantwortung gegenüber steht. Aber auch einer, der Fehler macht, mit sich hadert. Kurzum: eine packende Liebesgeschichte, so völlig abseits des Mainstreams.
Buck erzählt die wahre Geschichte, die Benjamin Prüfer bereits in seinem Buch „Wohin du auch gehst“ ausbreitete. Für die Leinwand haben Detlev Buck und sein herausragender Hauptdarsteller David Kross einen spannenden, rührenden und über weite Strecken faszinierenden Film draus gemacht.

9/10


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Kommentare

9 Antworten zu „Same Same But Different“

  1. UlyssesE

    Wow. Durch dich bin ich hier auf den Film aufmerksam geworden; das hört sich nach einer sehr kraftvollen Geshcichte an. Werde ich mir definitiv vormerken.

  2. QueenB

    Mann verliebt sich in Hure. UND sie hat HIV. UND er muss zurück nach Deutschland. UND die Frau wird auch noch schwanger.

    „Nach einer wahren Geschichte“ hin oder her. Das klingt für mich als würde hier himmelhoch Drama aufeinander gestapelt, bis sich die Balken biegen. Klingt auch nicht sonderlich neu, was der Film zu erzählen scheint. Derlei Geschichten gibt es wie Sand am Meer.

    Ich bin skeptisch. Keine Ahnung, ob ich mir den Film ansehen soll. Und keine Ahnung, ob Herr Buck als Regisseur taugt. Hab ich schon mal nen Film von ihm gesehen? Weiß ich gar nicht.

  3. RT

    Von Buck war auch „Knallhart“, und auch der war sehr gut.

  4. Najwan

    War am Fr. mit meiner Mutter (die will seit „Der Vorleser“ David Kross am liebsten adoptieren 🙂 ) drin und würde auch 90% geben, da der Film wirklich mal ein völlig realistisches Bild einer fast unmöglichen Liebe in Zeiten von HIV zeigt.

    Und Queen, der Film stapelt gerade nicht himmelhoch Drama aufeinander, er ist nämlich völlig kitschfrei und ganz ehrlich hätte ich ihn mir manchmal sogar etwas emotionaler gewünscht, allerdings wo gibt es im wahren Leben schonmal Emotionen wie im Film?
    Gut, dass es solche Geschichten wie Sand am Meer gibt stimmt dagegen schon, nur diese ist wie gesagt wirklich so (in der Art) passiert und was der Buck hier an Bildern zeigt ist wirklich großartig.

    Dazu dann noch David Kross, bei dem ich immer beim Trailer dachte: „Hat der hier nur einen Gesichtsausdruck zu bieten?“, mich dann mit einem wunderbar nuancenreichen, subtilen und sehr „realen“ Spiel überraschte und das Mädel, was die Prostituierte spielt, rührt wirklich mit einem sehr subtil bis ausdrucksvollen Spiel (alleine ihre trauriger Blick zu Beginn des Films, ihre Frage im weißen Raum oder die Szene beim Essen waren sehr berührend).

  5. QueenB

    „Knallhart“ kenne ich auch nicht.

    @Najwan

    Deine Einlassung weckt mein Interesse am Film schon eher. Danke. Werde ihn mir mal ansehen, und wenn ich ihn nicht mag, bist Du schuld. So.

  6. Gerngucker

    @Queen

    Zumindest kein explizites Abraten meinerseits.
    Der Charakter von Benjamin war und blieb auch während des Filmes dem meinen sehr fremd. Aber Inszenierung und Schauspieler haben für mich die Figuren nachvollziehbar gemacht. Ich habe den beiden geglaubt, warum sie was tun. Schön auch, dass die Kamera auch mal etwas abseits schwenkt und auf den Alltag in Kambodscha hält. Und die Musik – die ist echt gut.

    „Knallhart“ war aber beser. 😉

  7. Najwan

    Waaas? Ey, ich gelte eh schon als ziemlich unkritisch, was dir ja schon Warnung genug sein sollte! 🙂

    Aber womöglich solltest du dir erstmal „Knallhart“ ausleihen/ansehen, der ist ja auch vom Duo Kross/Buck und wirklich schonungslos direkt, dadurch aber auch sehr packend (schwanke da aber immer noch sehr zwischen 80 und 90%, tendiere aber zu 90%).

    Was SSBD angeht muss man aber auch dazu sagen, dass mir der Film auch gerade so zugesagt hat, da ich erstens den David Kross zwar nicht gleich adoptieren würde, aber sowas ähnliches halt (:-) ) und mir das irgendwie sogar ganz süße Mädel teilweise wirklich sehr Leid tat, was schon erstaunlich ist, denn normalerweise sind mir Frauen relativ egal, nur bei so großen, traurigen Augen werde ich halt irgendwie doch schwach. (Nenne dies von nun an den „Amy Adams“-Effekt. 🙂 )

    Allerdings fand ich ja nicht nur die beiden Hauptdarsteller toll, denn die Bilder aus Phnom Penh (hoffe das schreibt man echt so) haben mich teilweise ein wenig an „Slumdog Millionär“ erinnert (da will ich und meine Mutter jetzt auch nicht mehr so wirklich gerne Urlaub machen).

    Als Krönung kamen dann aber noch Gastauftritte von zwei extrem bekannten deutschen Gesichtern, die im ganzen Kinosaal ein „Huch, der spielt ja auch mit? Jetzt bin ich aber überrascht!“ ausgelöst haben (vor allem auch bei mir) und besonders die Person, welche den zweiten Auftritt hat, war echt gut (ich wußte ja, dass diese Person sehr wandlungsfähig ist, aber das war nun doch eine Überraschung).

    Und ja, die Musik war wirklich gut (auch wenn man sie womöglich nervig finden könnte).

  8. Gerngucker

    Ich war zwar zunächst etwas irritiert, als ich Rammstein auf der Fernost-Disco vernahm – aber gefühlsmäßig passten die harten und leidenschaftlichen Noten echt gut.

  9. Najwan

    ja, Rammstein passte erstaunlich gut (irgendwie im übertragenen Sinne sogar vom Text her), meinte aber eher diesen öfters wiederholten „Kreisch-Sound“, den ich echt super fand, welcher nur halt auch als überaus nervig aufgenommen werden könnte.

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