Cabriotour 2011: Ein Schwein! Gib Gas!!

2009 -> 21.8.2009

Eine Ära endet, das (oder heißt es: der?) Cabrio wird bald verkauft, deshalb könnte diese Tour schon die Letzte sein.
Keine Cabriotour ohne einen Zwischenstopp in Neuruppin. Auf dem Schulplatz herrschte das übliche Markttreiben, das wir diesmal aber links liegen ließen. Neuruppin diente nur als meine Geldauszahlungsquelle.

Am Tornowsee kurz vor Boltenmühle. Ein Mann steht am Ufer und sucht seine Boote. „Habt ihr hier ein Boot stehen sehen? Rot? Ein Zweisitzer?“ Tatsächlich sind Minuten vorher ein mann und Frau weggepaddelt. Der Mann suchte allerdings insgesamt drei Boote. Und es schien, als ob er ziemlich ungehalten war, dass sie spurlos verschwunden waren.
Wir nutzen die kleine Badestelle, um uns ein wenig abzukühlen. Macht allerdings keinen so großen Spaß, wenn daneben ein paar Leute mit ihrem Hund stehen. Das Tier wollte unbedingt ins Wasser – schwimmen. Als er sich direkt neben mir die Nässe aus dem Fell schüttelte, war ich kurzzeitig nicht ganz so gut gelaunt.

Wir verließen die Ruppiner Schweiz in Richtung Herzsprung. Hinter Rossow hätte unsere Fahrt fast ein plötzliches Ende gefunden. Erst war es ein großes Wildschwein, das vor uns über die Straße rannte. Sah ein bisschen wie ein großer Hund aus. Auf der linken Fahrbahnseite tauchte kurz danach ein Jungtier auf – das wollte natürlich auch über die Straße. Und nun? Bremsen? Gas geben? Ich entschied mich für: Gas geben. Hätte ich gebremst, wäre das Schwein direkt ins Auto gelaufen. So vermieden wir eine Begegnung.

An der Tankstelle bei Herzsprung gibt es einen besonderen Service. Parkt man an einer der Tanksäulen, kommt eine junge Frau: „Herzlichen Willkommen bei Shell.“ Es klingt ein bisschen monoton und einstudiert. Und ob sie das Auto mit V-Power volltanken dürfe. Durfte sie nicht. Ich mache das lieber selbst. Vielleicht sollte das alles ein bisschen lockerer klingen. Gestelzte Freundlichkeiten kommen irgendwie nicht so gut.

Hunger. Ob es in Kyritz einen Imbiss gibt? Nein, gibt es nicht. Zumindest nicht im Zentrum. Wir haben jedenfalls keinen entdeckt. Außer den Asia-Imbiss. Aber der hatte wegen des Brückentages geschlossen. Und einen Imbiss neben dem Supermarkt. Aber der hatte wegen des Brückentages geschlossen.
Der Supermarkt in Kyritz, der „Supermarkt“ heißt, ist übrigens eine echte Attraktion. Mal abgesehen von den Farben, sieht er nämlich noch genauso aus wie früher in der DDR die HO-Kaufhallen. Samt der Gitterkonstruktion im Eingangsbereich. (Fotos). Nach der Wende scheint dort ein Spar-Markt gewesen zu sein, wie man heute noch an einigen Beschriftungen im Markt selbst erkennen kann.

Gegessen haben wir dann in der Therme in Bad Wilsnack. Dort gibt es seit einem halben Jahr einen Salzsee mit einem 24-prozentigen Salzgehalt. Man muss sich gar nicht anstrengen, schon treibt man arschoben auf dem Wasser. Brustschwimmen ist nicht möglich, weil das Salzwasser den Bauch und die Beine nach oben drücken. Nett ist’s trotzdem, auch wenn das Wasser ein wenig trübe aussieht.

Rücktour. Entlang der B5 bis Nauen. Nauen überraschte uns mit einer unangekündigten Baustelle. Die B273 in Richtung Oranienburg war einfach mal gesperrt. Aber das Neubaugebiet hat ja auch seine Reize. Glücklicherweise kenne ich die Ecke ein wenig, später war plötzlich auch eine Umleitung gekennzeichnet. Die Nauener scheinen ein wenig unpräzise zu sein…

Den letzten Teil der Fahrt über Falkensee und Velten – inzwischen mit Langarmshirt und Schal – beschallten wir das Auto mit der Übertragung des Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Österreich – und dem 1:0 für Deutschland.
Als das Eigentor fiel, waren wir schon wieder zu Hause. Falls es wirklich die letzte Cabriotour war, war es ein würdiger Abschluss.


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