Der Biber

Da ist diese Leere. Es ist keine Trauer, es ist einfach eine Leere. Walter Black (Mel Gibson) ist am Ende. Er spürt nichts. Gar nichts. Seinen beruflichen Erfolg kann er nicht genießen. Für ihn ist das alles nur Stress. Einen Sinn für die Familie hat er auch nicht mehr. Das ist einach nichts mehr. Keine Gefühle. Einfach nur die Leere.
Walter leidet an Depressionen. Seine Frau (Jodie Foster) kommt mit ihrem Mann nicht mehr klar. Sie trennt sich, nimmt auch die beiden Söhne mit.
Walters Ausweg: eine Handpuppe. Er findet den Stoffbiber im Abfall. Der Mann streift sich das Ding über die Hand. Ab sofort ist Walter der Biber. Oder der Biber ist Walter, je nachdem, wie man das sehen will. Walter spricht durch den Biber. Spricht nun Wahrheiten aus, distanziert sich von seinem eigenen Leben.
Das scheint gut zu funktioniert, auch wenn es in seiner Spielzeugfabrik natürlich für Irritationen sorgt, dass der Chef plötzlich mit einem Stoffbiber rumläuft.

„Der Biber“ mag ein recht langweiliger, für heutige Verhältnisse extrem simpler Filmtitel zu sein. Interessant ist er allemal. Jodie Foster, die hier auch Regie führte, beschäftigt sich mit einem Thema, das immer wichtiger wird in unserer Gesellschaft: Depressionen.
Denn nicht nur für den Kranken selbst, sind sie ein Problem. Auch das Umfeld muss lernen, damit umzugehen. Walters Frau, aber auch die Kinder, finden zunächst keinen Draht zu Walter. Sein Sohn Porter (toll: Anton Yelchin) macht völlig dicht und droht seinerseits, ebenfalls in die depressive Dunkelheit abzugleiten. Wie der Vater so der Sohn.
Mit einer Mischung aus Drama und Komödie, ein bisschen Kitsch, mit Kalauern und leisen Tönen trifft Jodie Foster den richtigen Ton.

7/10


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