Oscar 2010

SO 07.03.2010 | 2.30 Uhr (Mo.) | ProSieben

Tom Hanks sollte sich mal an Marco Schreyl ein Beispiel nehmen. Während Hanks bei der Oscar-Gala quasi im Vorbeigehen und eher nebenbei den besten Film des Jahres verkündete, macht Marco Schreyl ein minutenlanges Spektakel daraus: Schryel hätte noch mal jeden Film kommentiert. Und dann: „Up In The Air – ist es… vielleicht!“ Schreyl hätte sich Film für Film vorgearbeitet, bevor er dann nach 76 Minuten den Gewinner verkündet hätte. Tom Hanks hat gefühlte 0,2 Sekunden gebraucht. „And the Winner is The Hurt Locker.“ Danke und auf Wiedersehen. Nun ja, die Gala hat trotzdem um eine gute halbe Stunde überzogen – jedenfalls laut ProSieben-Programmplanung.

Dennoch vergingen die dreieinhalb Stunden relativ zügig. Die Veranstalter lassen einen frischen Wind durch die Gala fegen. Launige Laudatoren, witzige Moderatoren, und wer dann doch mal außer Atem war, konnte eine der unzähligen Werbepause zum Luft holen nutzen.
ProSieben nutzte die drei Millionen Pausen übrigens für Programmtipps und Videoclips. So gut war ich wahrscheinlich über das Programm des Senders noch nie informiert. Bei „Desperate Housewives“ kracht irgendein Flugzeug irgendwo rein. „FlashForward“, „Unser Star für Oslo“, „Germany’s Next Top Model“, alle Spielfilmhighlights. ProSieben nudelte seine Trailer im Laufe der Nacht zigmal durch. Ganz schön traurig, dass der Sender nicht mehr zu bieten hat.

Die Deutschen hatten nicht so viel Glück. „Das weiße Band“ ging leer aus, aber wir freuen uns mit dem Österreicher Christoph Waltz („Inglourious Basterds“) über seinen Oscar. Er hat es verdient, verdient, verdient.

Die Zügigkeit der Gala endete übrigens in der letzten halben Stunde, als die Oscars für die besten Darsteller vergeben wurden. Je ein Star hielt eine lange Laudatio auf einen der Nominierten, wodurch sich die Zeremonie ewig in die Länge zog. Ätzend. Kein Wunder, dass Tom Hanks am Ende aufs Gas drücken musste. Wobei: Marco Schreyl hätte sich davon nicht beeindrucken lassen.


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Kommentare

2 Antworten zu „Oscar 2010“

  1. LukasO

    Ach der Schreyl, da kriege ich Zahnschmerzen, weil ich ahne, was einen da erwartet. Waren nicht auf Steven Gätjen und Annemarie Warnkross als Modis unterwegs? Wie hast Du es geschafft, bei den Schlaftabletten wach zubleiben? 😉

  2. RT

    Steven Gätjen stand am Roten Teppich – siehe Eintrag dazu.
    Die Oscar-Verleihung selbst war von deutscher Seite unmoderiert.

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