Landrat Schröter und die Wähler – ein Risiko

Die Politiker im Landtag von Oberhavel in Oranienburg sind total zufrieden mit ihrem Landrat Karl-Heinz Schröter (SPD). Zumindest die Vertreter der Parteien SPD, CDU und FDP sowie einige Unabhängige, die so dermaßen unabhängig sind, dass sie gleich mal der Großen Koalition beigetreten sind.
Sie alle stimmten dafür, dass der Landrat vom Kreistag wiedergewählt wird. Und nicht vom Wähler. Grüne und Linke stimmten dagegen.
Zwar legt die Kommunalverfassung fest, dass der Landrat ab jetzt direkt von den Bürgern gewählt wird, doch eine Übergangsregelung besagt, dass, wenn die Wahl noch vor 2010 erfolgt, das noch mal der Kreistag übernehmen kann.

Und sie übernahmen. Die Kreispolitiker nahmen uns Wählern die Wahl aus der Hand. Denn sie hatten Angst: Dass wir Wähler den Landrat nämlich abwählen könnten. Na so was.
Frank Bommert von der CDU brachte es auf den Punkt: „Warum sollten wir ein Risiko eingehen?“
Was für eine Arroganz.

Es ist überhaupt kein Wunder, dass sich die Menschen für Politik nicht mehr interessieren, dass sie sich abwenden, wenn man ihnen dermaßen hochnäsig gegenüber tritt.
Andererseits: Der Aufruhr blieb aus. Zwei Wochen ist es her, seit im Kreistag diese Sitzung stattfand. In den Zeitungen bleibt es erstaunlich ruhig. Keine Diskussionen. Nichts. Weder von den Lesern, noch von den Journalisten. Keine Kritik. Alles super. Schnöder Alltag.
Nun ja, dann kann es wohl nicht so schlimm sein. Dann interessiert sich wohl in Wirklichkeit niemand für Herrn Schröter und den Kreistag.
Schade.
Aber ich weiß, wen ich bei der nächsten Kommunalwahl nicht wählen werde.


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