Kultur, Unglücke und Nasentunnel

Internet: Bilder aus dem Havelland in Videoportalen / Teil 2: Nauen

MAZ Falkensee, 17.10.2008

NAUEN
Ein Bahnübergang irgendwo bei Nauen. Die Klingel am Andreaskreuz schrillt, es blinkt, die Schranke geht runter. Dann erstmal nichts. Rauschen aus der Ferne. Aber immer noch nichts zu sehen. Blinken. Das Rauschen wird lauter, dann rollt sie durch: die Regionalbahn. 764 Internetbenutzer haben sich diesen Film mit den aufregenden Szenen innerhalb von zwölf Monaten auf dem Internetvideoportal YouTube bereits angesehen.
Immerhin 77 Ergebnisse bei YouTube und 44 bei MyVideo spuckt die Suchmaschine beim Begriff Nauen aus. Nicht alle haben mit der Stadt zu tun, einige auch mit Leuten, die den Nachnamen Nauen tragen.
Immer mehr Menschen stellen selbstgedrehte Filme, mitunter recht professionell bearbeitet, ins Netz. Schüler des Goethegymnasiums zeigen bei YouTube beispielsweise Impressionen von ihrer Klassenfahrt nach Brüssel. 722-mal ist der Film bereits seit Juni 2007 angeklickt worden. Vertreten ist auch die inzwischen geschlossene Diskothek „Musicarena“. Eine Bildergalerie, die zeigt, dass in dem Haus offenbar gute Stimmung herrschte, hatte bisher 777 Besucher. Reichlich vertreten ist auch die Band Fear And Loathing. Zu sehen sind Mitschnitte vom Freilicht-Festival vom vergangenen Jahr. Die Band ist mit Songs wie „Fool“ und „This Lie“ im Netz vertreten. Dabei handelt es sich um recht professionelle Filme mit diversen Kameraeinstellungen – echte Konzertclips.
Ein Busunfall bei Nauen vom August 2008, Bilder vom Fußball-Pokalfinale zwischen Nauen und Babelsberg, einige Bewegungsarten vom Taekwondoverein „ChonDo Nauen“ oder ein n-tv-Beitrag über den Wasserturm in der Stadt – die Auswahl ist vielfältig. Und mitunter schmerzhaft: In einem Clip vom Februar 2008 lässt sich ein junger Mann einen „Nasentunnel“ für ein Piercing stechen. Scheint nicht der erste Eingriff zu sein – er hat schon so einiges im Gesicht. 799 Zuschauer hatte der Film bisher.
Rekordklicks verzeichnet jedoch ein Werk vom Oktober 2007 namens „Wer nicht reiten kann, der fällt in Kot“ bei MyVideo. Der Titel sagt im Grunde alles aus: Ein Mann fällt vom Pferd auf eine nicht ganz reine Wiese. Kommentar der Filmerin: „Ich würd erstmal nach Hause fahren.“

Die Videoportale im Netz: www.youtube.de und www.myvideo.de


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