Leroy

Mit „Leroy“ wagt sich Armin Völckers an das Thema Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit – mit viel Humor.
Der 17-jährige Leroy (Alain Morel) ist deutsch und schwarz. Er spielt Cello statt Hip-Hop zu hören. Sein bester Freund Dimi (Constantin von Jascheroff) ist Halbgrieche. Nur eines fehlt Leroy zum Glück: eine Freundin. Er findet: Eva (Anna Hausburg). Könnte auch alles sehr schön sein, wenn nicht Evas Familie eher rechtsgesinnt wäre.
Die deutsche Komödie beschäftigt sich mit den Gefahren des Andersseins, aber auch wie man diesen Gefahren eventuell entgegensteuern kann. Versucht wird das mit viel Witz und Humor. Doch besonders während der ersten halben Stunde gelingt das nur sehr bedingt, was auch daran liegt, dass die schauspielerische Leistung und die Texte mitunter gewöhnungsbedürftig sind. Das wirkt oft wie Laientheater, wodurch jeder Witz im Nichts verpufft. Vieles wirkt einfach nur blöd und plump. Zu oft sind die Szenen sehr aufgesetzt, der Spagat zwischen Witz und Ernsthaftigkeit gelingt nicht. Erst im letzten Drittel wird es ein wenig lockerer.
Auch die Szenen, in denen die Rechten als unfassbar dämlich dargestellt werden, sind zwiespältig: Einerseits ist es sehr schön, dass diese Typen mal verarscht werden. Aber andererseits wirkt das alles dann doch ein wenig überholt, die Klischees gibt es nur noch selten, der braune Mopp gibt sich heutzutage oft als solcher gar nicht mehr zu erkennen.
So ist „Leroy“ ein netter Versuch, das Thema mal ganz cool anzugehen. Gelungen ist ihm das nur stellenweise.

5/10


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Kommentare

9 Antworten zu „Leroy“

  1. MarkusA

    Ich kann mit dieser Thematik rein gar nix mehr anfangen. Abgelutscht, schon aus diesem Grunde ist so ein Film für mich nicht ansehenswert. Das man gegen jede Form von Fanatismus sein muß ist doch klar, ob der nun von links oder von rechts kommt. Ich bin sowohl gegen Links- als auch gegen Rechtsextremisten.

  2. RT

    Abgelutscht? Wenns danach ginge ist jeder Actionscheiß auch abgelutscht.

  3. MarkusA

    Da hast Du vollkommen recht. Jeder Actionscheiss ist auch abgelutscht. Es gibt nur noch selten richtig gut gemachte Actionfilme. Mit abgelutscht meine ich nicht das Genre: Drama, da hast Du mich falsch verstanden: Ich kann es einfach wie sehr sehr viele nicht mehr hören mit dem Rechtsradikalismus. Es gibt ihn genauso wie Linksextremismus, beide muss man (gleich) hart bekämpfen und gut ist!
    Was hast Du eigentlich gegen einen gut gemachten Actionfilm???

  4. RT

    Ich habe dich schon richtig verstanden. Ich meinte auch nicht das Drama.
    Ich denke übrigens, dass momentan der Rechtsradikalismus das brisantere Problem ist.

  5. MarkusA

    Das ist sicher das brisantere Problem! Aber würdest Du Linksextremismus und Rechtsextrimismus am konkreten Beispiel etwa von Sachbeschädigungen nicht gleichermassen bekämpfen?

  6. RT

    Sehr pauschal. Sachbeschädigungen sind noch das kleinste Problem dabei.

  7. MarkusA

    Das ist wohl war. Ich bin für harte Strafen gegenüber rechtsradikalen Straftätern, aber straffällig gewordene Ausländer sollte man doch genauso konsequent bekämpfen oder meinst Du nicht?

  8. RT

    Richtig, aber das ist ja schon wieder ein anderes Thema.

  9. […] “Leroy” ist ein Jugendfilm in dem es um einen dunkelhäutigen jungen Mann geht, der sich in ein Mädchen verliebt, das aus einer rechtsradikalen Familie kommt. Eine Mischung aus Komödie und ein bisschen Drama. Auf jeden Fall unterhaltsam und lehrreich – und nicht nur für Jugendliche. […]

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