Der talentierte Mr. F – Die Jagd auf einen Filmdieb

DO 09.10.2025 | 22.50 Uhr | mdr-Fernsehen

Es ist eine unglaubliche Geschichte. Die Berliner Filmstudenten Moritz Henneberg und Julius Drost haben einen Animationsfilm namens „Butty“ geschaffen. In ihrem Abschlussfilm geht es um einen etwas tolpatschigen Roboter. Damit wollten sie sich bei Festivals bewerben.
Doch sie bekamen eine Absage – und der Grund war überraschend. Der Film sei bereits online verfügbar.
Sie machten sich auf die Suche – und tatsächlich fanden sie einen Film namens „T-130“ von Samuel Felinton. Es war ihr Film – ein paar Schnitte waren anders, eine Szene fehlte, ab und zu wurden andere Musiken verwendet – und im Abspann standen nicht sie, sondern dieser Samuel. „T-130“ hat sogar mehrere Preise gewonnen.
Die beiden jungen Männer beschließen, diesen Samuel in Morgantown in West Virginia, USA, zu besuchen.

Die Doku „Der talentierte Mr. F – Die Jagd auf einen Filmdieb“, der am Donnerstagabend im mdr zu sehen war, ist aus gleich zwei Gründen ziemlich schockierend.
Erstens: Der Diebstahl selbst. Mit einer absoluten Dreistigkeit klaut jemand einen Film und reist damit von Festival zu Festival, er tritt sogar im Fernsehen auf und lässt sich zu „seinem“ Werk befragen.
Zweitens: Die Begegnung. Die Berliner treffen Samuel, und bald konfrontieren sie ihn mit dem Film und ihrer Urheberschaft. Es ist verstörend zu sehen, was dann passiert. Denn Samuel gibt so ziemlich emotionslos alles zu und fragt nach dem PayPal, damit er das Gewinnerfeld überweisen kann. Und die Berliner Jungs sitzen da und staunen. Sie sind eigentlich sogar dankbar, dass Samuel alles zugibt.
Vermutlich weiß Samuel, dass ihn alles andere sehr teuer zu stehen gekommen wäre, hätte er im Interview rumgeeiert. Dabei ist nicht nur der Diebstahl dreist, sondern auch die Art und Weise wie er den Jungs, ihren films quasi wieder vor die Füße schmeißt. Mit einer „Ja, stimmt, war blöd“-Attitüde. Eine Entschuldigung bekommen sie jedenfalls nicht, auch keine Entschädigung. Wobei die Jungs hat auch nicht hart nachbohren, sondern sich eher darum sorgen, wie Samuel reagieren oder ob er irgendwie ausrasten könnte.
So spannend diese Doku ist, so schüttelt man dann doch über alle Beteiligten den Kopf…

-> Die Doku in der ARD-Mediathek (bis 27. September 2030)


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