Wenn es um Rechtsextremismus geht, um das Erstarken der AfD, um Angriffe auf Jugendzentren und Asylheime, dann schaut der Westen Deutschlands gern mal auf Ostdeutschland herab. Wenn die AfD im Osten wieder mal Rekordergebnisse erzielt, dann beginnt in Westdeutschland das Kopfschütteln.
Was dabei gerne mal vergessen wird: Auch im Westen erstarkt die AfD. Insbesondere Bayern ist sehr konservativ, zwei Drittel der Wählenden haben das Rechts bei der CSU, den Freien Wählern oder der AfD gemacht.
Auch rechtsextreme Vorfälle gab es eben nicht nur im Osten.
Der Student, Aktivist und Podcaster Jakob Springfeld beschäftigt sich in seinem Buch mit genau diesem Thema: „Der Westen hat keine Ahnung, was im Osten passiert – Warum das Erstarken der Rechten eine Bedrohung für uns alle ist“.
Er berichtet davon, wie sich beispielsweise immer mehr Menschen in seiner Heimatstadt Zwickau sich nicht mehr sicher fühlen. Von Nazis, die wieder CSD-Paraden stören und auch Andersdenkenden auflauern.
Gleichzeitig beklagt er gesellschaftliches Schweigen, längst gefallene Brandmauern gerade im kommunalen und regionalen Bereich. Er fordert, dass sich jeder, der meine, aus der Geschichte gelernt zu haben, positionieren solle, aktiv werden solle.
Und trotz allem, dass einem angst und bange werden kann, will er aber auch Zuversicht verbreiten – auch wenn das immer schwerer fällt…
Jakob Springfeld: Der Westen hat keine Ahnung, was im Osten passiert – Warum das Erstarken der Rechten eine Bedrohung für uns alle ist
Quadriga, 223 Seiten
7/10
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