Das neue Parkhaus am S-Bahnhof in Bergfelde wird weiterhin nur sehr wenig genutzt
MAZ Oberhavel, 18.8.2025
Bergfelde.
Das neue Parkhaus am S-Bahnhof in Bergfelde steht weiterhin weitgehend leer. Bei einem Besuch am Mittwochmittag waren von den 122 Stellplätzen für Pkw rund ein Dutzend besetzt.
Das teuer bezahlte, aber fast ungenutzte Parkhaus an der Brückenstraße hatte vor einigen Wochen medial schon für Aufsehen gesorgt. Das Parkhaus – im Behördendeutsch „Verknüpfungsstelle zwischen Individual- und Nahverkehr“ hat etwa sechs Millionen Euro gekostet, davon zahlten die Länder Berlin und Brandenburg 2,37 Millionen Euro.
Bislang konnten die Autos zwölf Stunden kostenfrei im Parkhaus abgestellt werden. „Zwölf Stunden waren unrealistisch“, sagt aber Florian Hübner (CDU), der Vorsitzende des Hohen Neuendorfer Bauausschusses. „Mein Arbeitstag geht deutlich länger als zwölf Stunden“, erklärte er.
Deshalb ist die Parkzeit noch mal ausgeweitet worden. „Die Verwaltung reagiert auf einen viel geäußerten Wunsch der Pendler und gestattet das kostenfreie Parken im Parkhaus am S-Bahnhof Bergfelde nun für 16 Stunden statt wie bisher für zwölf Stunden“, erklärt dazu Daniel Dinse, der Sprecher der Hohen Neuendorfer Stadtverwaltung.
„Die Nutzungsordnung wurde dementsprechend angepasst“, so der Sprecher weiter. „Den Wunsch äußerten insbesondere Menschen mit längeren Arbeitszeiten, die inklusive Hin- und Rückweg zur Arbeitsstätte länger als zwölf Stunden unterwegs sind. Sie konnten bisher nicht vom kostenfreien Parkhaus in Bergfelde profitieren.“
Wer länger als die 16 Stunden dort parkt, zahlt danach nicht etwa eine reguläre Parkgebühr, dementsprechend gibt es dort auch keinen Automaten.
Stattdessen fällt dann eine Vertragsstrafe an. Von jedem Auto, welches das Parkhaus befährt, wird das Nummernschild erfasst. Jeder, der länger braucht, bekommt dann Post.
„Die Vertragsstrafe im Parkhaus Bergfelde beträgt 20 Euro plus 5 Euro je angefangene Stunde der Überziehung. Mindestens also 25 Euro“, so Daniel Dinse auf MAZ-Nachfrage.
Zur Auslastung des Parkhauses sagt er: „Das Parkhaus wird inzwischen stärker genutzt. Aktuell wird jedoch aufgrund der Ferienzeit sicher weniger gependelt.“
Bauausschuss-Chef Florian Hübner räumt aber auch ein: „An sich hätte es das Parkhaus in dieser Dimension nicht gebraucht.“ Dass es aber so groß ist, habe mit dem Sportpark zu tun.
Nutzer des Areals sollen zum Parken auch das Parkhaus am Bahnhof nutzen. Deshalb sind von den 122 Autostellplätzen 70 für Gäste und Nutzer des Sportplatzes vorgesehen – wobei zwischen Parkhaus und Sportpark mehrere Hundert Meter liegen.
Der Bau von Parkplätzen sei allerdings Bedingung für die Baugenehmigung des Sportparks Bergfelde – der sich auf Schönfließer Gemarkung befindet – gewesen, erklärte der Leiter des Bauausschusses.
„Eigentlich ist es zu begrüßen, dass es das Parkhaus jetzt gibt“, sagt Florian Hübner. „Aktuell wird es aber eben noch nicht so genutzt.“ Es sei anfangs auch über Parkgebühren diskutiert worden, „aber das bringt dann ja gar nichts.“
Was nun also genau die Autofahrer immer noch davon abschreckt, das Parkhaus zu nutzen, ist unklar. Klar ist aber, dass Autofahrer ungern längere Wege zu Fuß nehmen. So gibt es beispielsweise von der oberen Parkebene keinen Übergang zur Rampe und zur Brücke in Richtung S-Bahnhof. Man muss also lange Umwege laufen.
„Die Rampe hätten wir uns gewünscht“, sagt dazu Florian Hübner. Er sehe das auch so, dass so ein Übergang fehle. Aber der technische Aufwand sei zu hoch, sei ihnen vor dem Bau mitgeteilt worden.
Das Parkhaus steht weiter unter Beobachtung. Am 8. September ist auch in Brandenburg die Urlaubszeit wieder vorbei. Dann wird sich zeigen, ob wieder mehr Parkflächen genutzt werden.
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