Frühlingsfest mit Rummel

Ich fahre da wirklich sehr oft dran vorbei – am Zentralen Festplatz an der Grenze zwischen den Berliner Bezirken Wedding (wo sich der Platz befindet) und Reinickendorf. Wenn man auf der A111 unterwegs ist, sieht man, ob dort irgendwelche Feste stattfinden.
Wie jetzt gerade das Frühlingsfest.
Ich glaube, ich war in den 90er-Jahren das letzte Mal auf diesem Platz, damals müsste dort noch das Deutsch-Französische Volksfest stattgefunden haben.
Nun sind wir Ostersonntag am frühen Abend dort hingefahren.

Es ist, wenn man aus dem Norden Berlins kommt, gar nicht so einfach, zum Platz zu kommen. Man muss nämlich am ehemaligen Flughafen Tegel erst mal von der A111 runter, um auf der anderen Seite wieder raufzufahren und „Am Festplatz“ wieder runterzufahren.
Dann hieß es erstmal: warten. Denn die Autoschlange vor der Parkplatzeinfahrt war mehrere Hundert Meter lang. 5 Euro sind zu zahlen.

Ich bin nicht auf auf solchen rummeln, aber ich fühlte mich stark an den Martinimarkt in Neuruppin erinnert, weil ich gleich dachte: Ach, hier sind die also alle jetzt.
Tatsächlich ist die Auswahl groß. An die 80 Fahrgeschäfte von 50 Schaustellern sollen sich auf dem Gelände befinden.
Wir sehen aber auch recht schneller: Das alles geht ins Geld.

Einer von uns fährt mit dem Mission-Impossible-Tower – für 7 Euro. Das Ding fährt mit den Leuten 80 Leute in die Höhe. Dort verharrt es eine Weile, dreht sich einmal, dann geht es im freien Fall runter. Allerdings herrschte beim Freund Enttäuschung, weil es nur genau einmal war. Das fand er langweilig – lohne sich also nicht wirklich. Ein Knaller war wohl dagegen das Fahrgeschäft (dessen Namen ich vergessen habe), wo man zu zweit nebeneinander sitzt, im Kreis und während der Fahrt auch hoch und runtergehoben wird (Name gern in den Kommentar). Das soll richtig toll gewesen sein – 4,50 Euro.
Für 7 Euro gingen wir alle in die Geisterbahn, die am Angang aber ein bisschen wie eine Rumpelbude gewirkt hat, mit ein paar alten Gruselpuppen und Horror auf einer Leinwand (was wie ein uraltes Kino wirkte). Erst im zweiten Teil fuhren wir im Dunkeln, wo sich dann wirklich schaurige Dinge abspielten. Hat sich also nur teilweise gelohnt – 7 Euro.
Das Riesenrad hat 5 Euro gekostet, da kann man ja eigentlich nicht viel falsch machen.

Ein bisschen enttäuschend ist die Essensauswahl. Die ist erstaunlich klein. Es gibt zig Stände mit Bratwurst, Boulette und Grillfleisch. Auch Fritten-Stände. An einem Stand gab es (zu trockene) Nudeln, auch so was Ähnliches wie einen Döner habe ich einmal gesehen.
So ein bisschen mehr Pfiff darf auch auf dem Rummel gern sein. Vielleicht was mit Fisch, irgendwelches kleinen Snacks. Selbst Crepes habe ich nur einmal gesehen, der war aber lecker.

Auch wenn es irgendwelche ein bisschen negativ-mäklig klingt. Spaß gemacht hat es trotzdem. Die Stimmung auf so einem Fest ist toll, man sieht, was die Leute so auf den Fahrgeschäften treiben – oder welchen Megaspaß Kleinkinder an Seifenblasen haben.
Ich werde wohl nicht wieder 30 Jahren warten bis zum nächsten Besuch.

PS: Auch die Abfahrt ist kompliziert. Weil der A111-Zubringer vom Kurt-Schumacher-Damm aus gesperrt ist, mussten wir wieder wenden, um auf deine A111 zu kommen, um dann noch mal zu wenden, auf auf die andere Seite der A111 zu kommen. Klingt kompliziert? Ist es auch. Ist halt Berlin.


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