MAZ-Bahnhofs-Check: In Borgsdorf führt die hohe Dichte des Bahnverkehrs zu großen Herausforderungen – alle 20 Minuten fährt die S-Bahn
MAZ Oberhavel, 19.12.2024
Borgsdorf.
In Borgsdorf ist der Bahnverkehr Fluch und Segen zugleich. Einerseits ist es für die Menschen in Borgsdorf gut, dass sie einen S-Bahn-Anschluss haben, mit dem sie alle 20 Minuten nach Oranienburg oder Berlin fahren können – mit der S1.
Andererseits ist im Ort der Bahnhof ebenerdig und das führt dazu, dass die Gleise in der Bahnhofstraße über einen Bahnübergang mit Schranken führen. Da dort reger Verkehr auf den Regional- und Fernbahngleisen herrscht, ist die Schranke dort ziemlich oft unten.
Nun liegt allerdings der barrierefreie Zugang zum Bahnsteig genau im Bereich zwischen den Schranken. Ist der Bahnübergang geschlossen, bleibt nur der Zugang über die Brücke – man muss dann ordentlich Treppen steigen. Für Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer, Leute mit Kinderwagen oder Fahrrad ist das ein wirkliches Problem.
Es ist das größte Hemmnis, das der Bahnhof Borgsdorf zu bieten hat. Ansonsten bietet er für einen S-Bahn-Halt abseits der größeren Städte einen relativ guten Service.
Wer noch kein Ticket hat, kann sich eines am Fahrkartenautomaten kaufen. Informationen über die Fahrpläne gibt es vor Ort in einem Schaukasten, in dem die Pläne hängen. Ganz aktuelle Infos bieten aber die digitalen Anzeigen, wo auch steht, wenn sich die Bahn verspätet. Allerdings gibt es diese Anzeigen nur im vorderen Bereich des Bahnhofes.
So richtig flexibel scheinen aber auch die digitalen Anzeigen nicht zu sein. Beim Besuch des Bahnhofes für den MAZ-Check ist offenbar eine S-Bahn ausgefallen – sie wurde aber dennoch angezeigt, die Angabe der Minuten, in der die Bahn fahren sollte, wurde aber immer weiter nach hinten geschoben – bis sie gleichzeitig mit der schon folgenden Bahn fahren sollte.
Es war warten angesagt – und dafür gibt es auf dem Bahnsteig glücklicherweise auch einige Bänke. Leider ist nicht der komplette Bahnsteig überdacht – nur der vordere Teil.
Eine Versorgung mit Speisen und Getränken gibt es nicht auf dem Bahnsteig, aber schon im Bereich des Bahnhofes Borgsdorf – nämlich im Bistro „Crazy Food“ in Sichtweite des Bahnüberganges. Dort gibt es Döner, Pommes und Co.
Es fällt auch positiv auf: Beim Besuch des Bahnhofes war dieser ziemlich sauber. Es gibt dort fast keinen Dreck, nur der Ticketautomat ist leicht beschmiert. Irgendjemand hat sich sogar die Mühe gemacht, im Fach, wo die Tickets rauskommen, einen Aufkleber zu befestigen. Aber im Großen und Ganzen sieht man die Bemühungen, den Bahnhof sauber zu halten.
Wer von Borgsdorf aus mit der S-Bahn fahren will, findet am Bahnhof auch überdachte Fahrradständer. Auf der Westseite der Gleisanlage ist auch ein Parkplatz für Autos angelegt worden.
So gibt es im Hohen Neuendorfer Stadtteil am Bahnhof Licht und Schatten. Um den Bahnübergang wird schon länger gestritten, und das Problem, dass während der vielen und mitunter langen Schrankenschließungen die Barrierefreiheit nicht mehr gegeben ist, muss auf die Agenda aller, die da etwas zu entscheiden haben.
Die Wertung: Sauberkeit: 4/5 Sterne ++ Informationen/Ticketverkauf: 3/5 ++ Barrierefreiheit: 3/5 ++ Toiletten: 0/5 ++ Versorgung: 3/5.
Schreibe einen Kommentar