Moderne Tristesse am Tacheles

Das Tacheles und das Gelände dahinter standen mal für die alternative Kultur in Berlin-Mitte. Mitten im Herzen der City Ost, an der Friedrichstraße und Oranienburger Straße, gab es dieses Gelände hinterm dem Tacheles. Musik, Konzerte und vieles mehr. Gerade für Touristen war das ein Anziehungspunkt.

2012 war damit Schluss, und inzwischen ist das Gelände komplett bebaut – mit moderner Architektur.

Neulich haben wir uns das mal angeschaut, und irgendwie ist es beeindruckend, was dort entstanden ist. Aber auch irgendwie sehr traurig. Ein glatt polierter Ort.
Es handelt sich um den Aaron-Bernstein-Platz. Ein komplett neuer Ort, den es so bislang nicht gab. Ein Platz umsäumt von hohen, hellen, aber dennoch trist und klobig wirkenden Gebäuden. Ein paar Bäume sind zwar auch gepflanzt worden, bislang sorgen die aber nicht für eine Schönheit des Platzes.

Es gibt ein paar Kunstspiegel, die bei den Passanten für Lacher sorgen. Platz zum Sitzen ist auch. Zudem gibt es überaus feine Speiseangebote. Überaus fein im Sinne von überaus nobel und teuer.
Die Berliner fremdeln mit diesem neuen Platz, und das zu recht. Er mag zwar architektonisch irgendwas an sich haben – aber Modernität erzeugt noch lange keine Wärme oder ein besonderes Wohlbefinden.
Wir haben uns nicht lange auf dem Platz aufgehalten. Es gab keinen Grund dazu. Leider.


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