(6) -> 2.9.2024
In der Pension in Binz habe ich schon oft gewohnt, aber auch dort gibt es Premieren.
Ob es direkt im Nachbarzimmer war, konnte ich nicht rausfinden, aber eigentlich kann es nicht anders sein, weil es so „unmittelbar“ klang.
Um es einfach zu sagen: Nebenan wurde gevögelt. Laut und hemmungslos. Und lange.
Nun ist Sex ja die natürlichste Sache der Welt, und jeder kann so viel davon haben, wie er und sie will. Und es kann auch mal passieren, dass hier und da Geräusche aus dem Zimmer dringen.
Bei den beiden war es anders.
Ich frage mich ja bei solchen Begebenheiten, ob solche Leute gar keine Hemmungen haben. Ob ihnen Rücksichtnahme gegenüber anderen Leuten völlig egal ist.
Ihn hat man dabei gar nicht gehört, man hörte nur sie. Und das quietschende Bett. Sie hat laut gestöhnt, ja, geradezu geschrien. Wie im Porno. „Ja, das ist so gut!“ „Ja, Mann, das fühlt sich so gut an!“ Nicht so dahingestöhnt, sondern rausgeschrien. Vermutlich hat sie zu viele Pornos gesehen – oder sie haben einen gedreht.
Ob das Ganze einem richtigen Höhepunkt zusteuerte, war merkwürdigerweise akustisch nicht klar. Vielleicht ist es im allgemeinen Geschrei der Frau untergegangen, von ihrem Partner war weiter nichts zu hören.
Am nächsten Vormittag wiederholte sich das Schauspiel, ebenfalls lautstark. Zweimal, dann aber war Schluss. An den folgenden Abenden und Nächten blieb es still. Fast schon bedauerlich, aber eigentlich auch nicht.
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