Es wirklich passiert ist, wissen momentan nur wenige. Aber es soll auf dem Sommerfest in Basdorf zu einem Zwischenfall gekommen sein, für den es mehrere Zeugen geben soll. Es geht um rassistische Lieder und wohl auch um einen Hitlergruß.
Große Aufregung im Ort, besonders in der örtlichen Facebook-Gruppe. Viele schreiben, so was sei nicht passiert, sie hätten so was nicht mitbekommen. Und wenn sie so was nicht mitbekommen, dann sei das auch nicht passiert.
Da heißt, die Zeugen würden lügen.
Und ein anderer schreibt und zitiert Fallersleben: „Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant.“
Egal, was die Ermittlungen ergeben, der Satz ist falsch.
Wenn sich die Zeugenaussagen als Lügen herausstellen, dann sind diese Leute Lügner und keine Denunzianten.
Wenn sich die Zeugenaussagen als wahr herausstellen, dann dann diese Leute vielleicht Denunzianten, aber nicht die größten Lumpen. Denn dann wäre es schlicht und einfach richtig, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.
Da ist der Fallersleben-Satz tatsächlich problematisch, weil er eine Täter-Opfer-Umkehr darstellen würde. Denn der Lump wäre hier natürlich der, der einen Hitlergruß zeigt und nicht der, der darauf hinweist.
Andere wiederum sagen, selbst wenn es stimme, dann müsse man das doch zuerst im Verein besprechen. Die Frage ist nur, was dabei rauskommen soll – und ob der Verein an einer Aufklärung interessiert ist. Vielleicht glauben die Zeugen ja, dass das gar nichts bringe.
So oder so – die Diskussionen waren ausführlich und unerbittlich. Erschreckend ist aber, dass die Mehrheit der Diskutierenden eher empört darüber waren, dass das öffentlich diskutiert wurde – und nicht darüber, was da passiert sein könnte.
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