Gegen das Schweigen – Machtmissbrauch bei Theater und Film

MO 11.03.2024 | 22.00 Uhr | NDR

Eine Schauspielerin, die für ihre Auftritte auf der Bühne relativ schlecht bezahlt wird. Und die eine hohe Strafe zahlen muss, wenn sie einen Abend ausfällt, womöglich noch selbstverschuldet. Die vom Regisseur niedergemacht wird, wenn etwas nicht richtig läuft.
Ein Schauspieler, dessen Gegenspieler auf der Bühne ihm ungeplant hart eine scheuert. Beschweren kann sich der Geschlagene nicht, denn der Schauspieler ist auch der Chef des Theaters. Aber es passiert wohl öfter, dass der Schauspieler und Chef auf der Bühne freidreht – während des Stückes und vor Publikum.

„Gegen das Schweigen – Machtmissbrauch bei Theater und Film“, hieß eine Doku, die am Montagabend im NDR zu sehen war. Eine längere Fassung steht in der ARD-Mediathek zur Verfügung.
Mehr als 200 Film- und Theaterschaffende haben für diese Recherche über die Probleme in ihrer Branche gesprochen. Ihre Erlebnisse ähneln sich oft sehr. Das System Theater scheint immer wieder ähnlich schwierige Mechanismen zu Tage zu fördern.

Es sind Alphatiere, die offenbar meinen, mit ihren Bediensteten – und das sind nicht nur die Schauspielenden, sondern auch die Menschen hinter den Kulissen – alles tun zu können. Sie demütigen, sie vor allen anderen niederbrüllen, sie bedrängen, sie belästigen.

Und oft sind das auch die Menschen, die sich in Talkshows setzen und auch ein bisschen damit prahlen, dass sie ihre Schauspieler ja immer ein bisschen „fordern“ würden, und oft kommt das in der Erzählung auch gut an. Die aufwühlende Doku zeigt, dass solche Menschen in Wirklichkeit echt widerwärtig sind.

-> Die Doku in der ARD-Mediathek (bis 26. Februar 2026)


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert