Ein Jahr danach – Krimi: Doppelmord in Velten, Vermisste in Fürstenberg

Autor Richard Brandes bringt Roman „Nebel über der Uckermark“ heraus – Lesungen geplant

MAZ Oberhavel, 18.12.2023

Oberhavel.
Es ist wieder ein Mord geschehen – und wieder in Oberhavel. Mit Morden kennt sich der Krimiautor Richard Brandes gut aus, denn jetzt ist sein dritter Kriminalroman mit den Ermittlern aus Neuruppin erschienen. Diesmal dreht sich alles um den „Nebel über der Uckermark“.

War es im vergangenen Jahr noch eine Bluttat im kleinen Dorf Verlorenort bei Kremmen, der für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat, ist es im neuen Roman ein Mord in Velten. In einem Einfamilienhaus an der Wagnerstraße – die es tatsächlich am Veltener Stadtrand gibt – werden Oguz Demir und seine Frau Kristin umgebracht. Kopfschuss. Dem Mann wurde zusätzlich die Zunge rausgeschnitten. Hat das organisierte Verbrechen seine Hand im Spiel?
Im zweiten Handlungsstrang des Krimis verschwindet eine Frau aus Fürstenberg spurlos, und es gibt eine Hellseherin, die behauptet, in diesem Fall helfen zu können. Das Ermittlerteam aus Neuruppin ist sich aber unschlüssig, ob sie diese Hilfe in Anspruch nehmen wollen und können.

Der Autor Richard Brandes hat sich viele Schauplätze in der Region gesucht, an denen er seine Geschichte diesmal spielen lässt. Das Granseer Krankenhaus kommt ebenso vor wie auch Szenen in Fürstenberg, Altglobsow, außerdem an einigen Orten in der Uckermark.
Etwa sechs Monate habe er an seinem Roman gearbeitet, sagte Richard Brandes. „Ich hatte einen Abgabetermin, da habe ich richtig in die Tasten gehauen.“ Inzwischen kenne er sein Ermittlerteam sehr gut, „Nebel über der Uckermark“ ist der dritte Roman in der Reihe.

Mit der Hellseherin behandelt der Krimi auch ein Esoterik-Thema. So dreht sich vieles auch um einen fiktiven Fernsehsender namens Astrologica.TV. „Als ich für die Reihe ,K11’ gearbeitet habe, habe ich schon mal eine Geschichte um ein ähnliches Thema geschrieben“, erzählt der Autor. „Bei der Themensuche für dieses Buch habe ich mir überlegt, was man mal machen könnte, und irgendwie ist mir das Thema Hellseherin in den Kopf gekommen.“
Vollkommen aus der Luft gegriffen sei das nicht, auch wenn, wie er in Gesprächen erfahren hat, das Thema bei den wahren Neuruppiner Ermittlern noch keine Rolle gespielt habe. Aber bei der Entführung des Wirtschaftsfunktionärs Hanns-Martin Schleyer 1977 sei mit Hilfe eines Hellsehers wohl das Fluchtauto gefunden worden. Oft seien es in solchen Fällen aber eher die Angehörigen, die die Astrologie heranziehen würden. Zum im Roman beschriebenen Astrosender (die es ja auch in Wirklichkeit auf ähnliche Weise gibt) habe er in früheren Jahren schon mal recherchiert.

Dass dieser dritte Roman vor allem in der Uckermark spiele, sei durchaus Absicht. „Die Story ist schon ein bisschen mystisch“, sagt Richard Brandes. „Ich dachte mir, die würde ganz gut in die Uckermark passen. Die Gegend ist dünn besiedelt. Ich bin da ganz viel rumgedüst.“ Dass der Doppelmord dagegen eher in Großstadtnähe – also in Velten – passiere, passe ebenfalls. „Velten kenne ich auch ganz gut.“

Inzwischen hat Richard Brandes schon viele Lesungen hinter sich gebracht. Mit dem Roman, der auch in Verlorenort spielt, war er beispielsweise nur wenige Kilometer davon entfernt, auf dem Kremmener Hof Kultur & Beeren zu Gast. „Bei den ersten beiden Romanen war die Bewertung durchweg positiv.“ Das aktuelle Buch sei am besten bewertet, es ernte aber auch die meiste Kritik, so der Autor. Das liege am Hellseherei-Thema, aber auch an den Verschwörungsgruppen, die später noch im Roman vorkommen. „Einige Kommentare sind tierisch aggressiv.“
Bei Lesungen am schönsten finde er, wenn die Leute aufmerksam seien und zwischendurch auch mal Fragen stellen würden. „Schön ist auch, wenn zwischendurch auch mal gelacht wird. Wichtig ist mir beim Vorlesen die Verbindung zum Publikum.“ Ob es einen vierten Roman mit dem Neuruppiner Ermittlerteam geben wird, stehe unterdessen noch nicht fest. Er könne sich vorstellen, aber auch noch andere Romane abseits dieser Reihe zu schreiben, erzählt Richard Brandes.

Lesungen mit dem Autor finden statt am 30. Dezember um 16.30 Uhr im Aparthotel Haveltreff in Caputh am Schwielowsee, am 23. März im Jagdschloss Schorfheide in Groß Schönebeck und am 24. Mai bei Kultur & Beeren in Kremmen. Mehr Infos auf Instagram „rich.brandes“. Der Roman „Nebel über der Uckermark“ ist im Emons-Verlag erschienen.


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