Tim Pieper: Raue Havel

(5) -> 4.4.2022

Abschied von Toni Sanftleben. Der Autor Tim Pieper verabschiedet sich vorerst von seinem Potsdamer Kommissar, und zum Abschied muss er sich mit einem Spionagefall und seiner eigenen Familie befassen.

Im Wald bei Falkensee wird eine junge Journalistin ermordet. Sie hat für die Lokalredaktion der Märkischen Allgemeinen gearbeitet – und die Frage ist, ob eine ihrer Recherchen dafür gesorgt hat, dass ihre Mörder auf sie aufmerksam geworden sind. Schnell ist klar, dass sie an einer Angelegenheit dran war, die Ende der 40er-Jahre in Berlin und Potsdam geschehen war.
Unterdessen bekommt Toni Besuch von seiner Mutter. Normalerweise haben sie gar nicht so viel Kontakt, weshalb er sich wundert, warum sie nach Potsdam kommt.
Als er sich gerade um den Mordfall kümmert, wird auf seine Mutter ein Anschlag verübt – und auf seine Freundin Caren. Die Staatsanwältin hatte seine Mutter gerade begleitet.
Die Spur führt ebenfalls in die späten 40er-Jahre und zu einer Frau, die bis heute ihre Identität geheim halten will…

Mit „Raue Havel“, dem sechsten Band der Sanftleben-Reihe endet die Potsdamer Krimiserie also vorerst. Der Autor Tim Pieper hat dafür wieder mal in der Vergangenheit der Stadt gestöbert und beschäftigt sich mit Geschehnissen in der Nachkriegszeit.
Dafür arbeitet er – nicht zum ersten Mal – mit diversen Rückblenden. Das Problem daran ist aber in diesem Fall, dass diese Rückblenden ein wenig langatmig geraten sind. Das nimmt der Handlung leider sehr den Drive.
Seltsamerweise werden auch viele Dinge außer Acht gelassen. Da wird eine junge Journalistin ermordet, und niemand scheint auf die Idee zu kommen, bei der Zeitung selbst zu ermitteln – oder sich mit der Frage zu befassen, welchen Wirbel die Zeitung eventuell veranstaltet. Die Familie der Ermordeten spielt später auch keine wirkliche Rolle mehr.
Zwar steigt die Spannung zum Ende hin ein wenig, aber leider ist es so, dass der letzte Band auch der schwächste ist.

Tim Pieper: Raue Havel
Emons, 303 Seiten
5/10


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