Für die Hochzeit zurück in die Heimat: Ja-Wort in Bärenklau

Miriam und Timo Knospe heiraten in der kleinen Dorfkirche – es ist ihr Wunsch gewesen, dort zu feiern, wo sie aufgewachsen ist

MAZ Oberhavel, 15.7.2023

Bärenklau.
Es war ihr Wunsch, und er wurde ihr erfüllt: Dort heiraten, wo sie aufgewachsen ist. In der kleinen Kirche in Bärenklau ging am Freitagnachmittag eine besondere Hochzeitszeremonie über die Bühne. Miriam und Timo Knospe gaben sich das Ja-Wort.
„Ich habe 18 Jahre in Bärenklau gelebt, ich bin hier groß geworden“, erzählte die 26-Jährige. Sie wollte dort heiraten, wo sie die bislang meiste Zeit ihres Lebens verbracht hat. „Dort wollte ich auch den Bund der Ehe eingehen. Für mich ist das ein Stück Heimat.“

Viele Familienangehörige und Freunde waren am Freitag zur Feier nach Bärenklau gekommen. Erst die Trauung und die Taufe der Tochter Lilou in der Kirche, danach die Feier im Dorfkrug. Und das waren gar nicht mal so wenig Leute, denn Miriam Knospe – vormals Miriam Schülzky – ist Mitglied der Theatergruppe der evangelischen Gemeinde. Timo Knospe spielt in Hennigsdorf Handball.
„Ich freue mich am meisten auf den Hochzeitstanz“, erzählte Miriam Knospe. „Can you feel the Love tonight“ von Elton John ist das Lied, das sie sich dazu ausgesucht haben.

Angefangen hat alles am Veltener Hedwig-Bollhagen-Gymnasium. Timo und Miriam waren 14 und in der 9.Klasse. Stichwort: Jugendliebe. „Wir haben uns in der Schule kennengelernt, waren in einem Jahrgang“, erzählt sie. Ihre Freundin hatte sich damals in den besten Freund von Timo verliebt, dadurch lernte sie wiederum Timo kennen. Mit einem angeblich kaputten Schließfach schaffte sie es, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Miriam aus Bärenklau und Timo aus Hennigsdorf wurden ein Paar – und blieben es.
Nach dem Abitur zog es sie für ein Auslandsjahr nach Frankreich, er absolvierte einen Freiwilligendienst in Deutschland. „Die Trennung ist uns schwergefallen, aber es war immer mein Traum gewesen, mal in Frankreich zu leben. Wir haben uns aber auch in der Zeit ein paarmal getroffen, aber es war eine Herausforderung.“ Danach studierte er Erziehungswissenschaft, sie französische Philologie. Sie zogen zusammen – inzwischen wohnen sie in Berlin.

Den Heiratsantrag machte er ihr in Paris. „Er hat mir eine Reise nach Paris geschenkt, vor dem Eiffelturm hat er mir den Antrag gemacht.“ Seitdem waren sie verlobt – am 14. Juli vor sieben Jahren war das, am französischen Nationalfeiertag. Dass es was Festes sein würde, sei ihr lange klar gewesen. „Nach meinem Frankreich-Jahr haben wir festgestellt: Es klappt immer noch“, erzählt sie und lacht. Eigentlich sollte die Hochzeit schneller kommen – aber irgendwann kam dann auch die Pandemie dazwischen. Ende 2021 wurde die Tochter Lilou geboren, kurz danach stand der Hochzeitstermin: 14. Juli 2023. Auf den Tag genau sieben Jahre nach dem Antrag. Schon am Mittwoch fand in Hennigsdorf die standesamtliche Trauung statt. „Eigentlich sollte es eine ganz kleine Feier werden.“ Spätestes bei der Gartenparty sei aus dem kleinen Kreis dann aber doch ein größerer geworden.

Die kirchliche Hochzeit sei ihr aber sehr wichtig gewesen. „Ich bin evangelisch“, sagt sie. „Meine Eltern sind auch gläubig.“ Für die Trauung kam Pfarrer Thomas Köhler extra nach Bärenklau. „Er war in meiner Kindheit ein toller Pfarrer, er hat den Glauben sehr lebendig gemacht, es ging viel um die Gemeinschaft. lange bevor ich Timo kennengelernt habe, habe ich gesagt, wenn ich mal heirate, dann soll Thomas Köhler die Trauung übernehmen.“ Er war einst Pfarrer in Oberkrämer, ist inzwischen Superintendent im Spreewald – die Trauung von Miriam und Timo Knospe übernahm er gern. Besonders ist auch das Brautkleid. „Miriam hat sich aus meinem Brautkleid, das meine Schwiegermutter – Schneidermeisterin seit 1952, leider im letzten November verstorben – 1995 für mich genäht hat, ein neues Kleid nähen lassen, das nun alt und neu miteinander verbindet“, erzählt Miriams Mutter Claudia Schülzky. „Es ist schön, das zu tragen, worin auch meine Mutter schon ja gesagt hat“, sagt Miriam Knospe. „Und diese Ehe ist auch immer noch glücklich!“ Ihr Mann hat das Kleid erst am Freitag zur kirchlichen Trauung sehen dürfen.

Nach dem großen Bärenklauer Event geht es auf Hochzeitsreise – allerdings erst Ende August. Und natürlich geht es nach Frankreich, an die Atlantikküste. Teil der Reise werde ein Surfkurs sein, den beide abwechselnd absolvieren werden – denn eine oder einer muss ja immer beim Kind bleiben.



Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert