Wolfgang Schorlau / Claudio Caiolo: Falsche Freunde

(2) -> 18.4.2022

Wieder ein Mord in Venedig. Am frühen Morgen wird der Buchhalter Paolo Salini auf einer Parkbank erschlagen aufgefunden. Commissario Morello und seine Kollegen nehmen die Ermittlungen auf – und finden raus, dass Salini offenbar einige merkwürdige Eigenheiten hatte.
Unterdessen soll Venedig das Mekka für Superreiche werden. Teure Appartements und Hotels. Die jetzt dort stehende Kirche stört. Muss weg. Die dort lebenden Einwohner sollen auch weg. Dafür soll unter der Lagune eine U-Bahn gebaut werden. Nicht zu vergessen ein kleiner Flughafen für die Privatmaschinen.
Dass das alles so über die Bühne gehen kann, dafür sorgt eine Gruppe Männer, die sich auf das Erbe ihrer venezianischen Dogen beziehen.
Klar ist aber auch, dass dafür einflussreiche Politiker bestochen werden müssen.
Und könnte es sein, dass der Mordfall etwas mit diesen Plänen zu tun hat? Gibt es einen Zusammenhang?

„Falsche Freunde“ heißt der dritte Venedig-Krimi von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo. Und nachdem gute ersten Teil, dem leider nicht mehr so guten zweiten, kann auch Teil 3 leider nicht mehr richtig überzeugen.
Das liegt vor allem am sehr routienierten und alles andere als außergewöhnlichen Mordfall. Es gibt zwar am Schluss einige Wendungen, aber ansonsten zieht sich die Ermittlung eher langatmig durch den ganzen Roman. Dass die eigentliche Umfeldstory – die Umgestaltung Venedigs – viel interessanter ist als der Fall selbst, ist bezeichnend. Manchmal wirkt es, als interessiere der Mordfall die Autoren auch nicht so wirklich. So gibt es auch die durchaus spannendere Story um Pläne für Umstruktuierungen im Kommissariat, die Morello auf durchaus lustige Weise torpediert.
Das ändert aber nichts daran, dass der Mordfall selbst mau ist, der eigentliche Krimi also nicht überzeugt.

Wolfgang Schorlau / Claudio Caiolo: Falsche Freunde
Kiepenheuer & Witsch, 343 Seiten
5/10


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