Wie die Diktatur in der DDR?

Sie alle haben zugehört, und alle haben sie irgendwie peinlich berührt weggeschaut, weggehört und es schlicht übergangen. Die Sache mit der Diktatur, der grünen.

Neulich war ich auf einer Pressekonferenz, es ging um die Landwirtschaft und wie die Gegenwart aussieht und was in der Zukunft kommen könnte. Es war der Moment, wo einer der Bauern endlich mal das Wort ergreifen konnte. Er habe ja die Schnauze voll von der grünen Diktatur, die bestimme, wie es jetzt zu laufen habe. Und man habe das ja alles schon mal erlebt, diese Diktatur, und wir würden sie jetzt wieder erleben.

Es war in dem Moment nicht meine Aufgabe, dazu eine Diskussion zu beginnen. Vermutlich dachten die anderen das auch, aber es war ein Augenblick des etwas peinlichen Schweigens in der Luft, bis jemand anderes das Wort ergriff und ohne Umschweife das Thema wechselte.

Und, ja, man kann hart kritisieren, was die Regierung – und mit ihr die Grünen – da alles veranstalten, planen und womöglich wieder verwerfen (müssen).
Aber Diktatur? Ernsthaft? So wie in der DDR?
Die DDR, wo man offen nicht mal alles sagen konnte, was nicht im Sinne des Staates war? Wo vielleicht der Parteigenosse in der Runde gesessen und alles nach oben weitergereicht hätte?
Und ist es in einer Diktatur so, dass auch die Grünen sich mit den anderen Regierungsparteien streitet, die bestimmte Gesetzte erst gar nicht durchgehen lässt? Gäbe es in einer Diktatur überhaupt eine offene Diskussion über die Regierung?

Dass es Frust gibt – über die Preise, über mögliche neue Gesetze gegen den Klimawandel -, kann ich verstehen. Wer aber die Jetzt-Zeit mit der DDR-Zeit vergleicht, muss irgendwas nicht mitbekommen haben, falsch verstanden haben oder muss sich in einer sehr merkwürdigen Bubble befinden.


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